Wien – Der österreichische Privatsender ATV hat von einer Übertragung der Fußball-Europameisterschaft 2008 Abstand genommen. Zwar haben man Mitgeboten, aber letztlich den Kürzeren gezogen.
Dies sagte der ATV-Mehrheitsgesellschafter Herbert Kloiber der „Austria Presse Agentur“ (APA) nach einem Treffen mit ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz.
Damit ist das ATV-Angebot über 18 Millionen Euro vom Tisch. Damit soll ATV ähnlich viel geboten haben, wie der ORF. Laut Angaben des „Standard“ soll der ORF auch 18 Millionen Euro bieten, davon 15 Millionen in Geld und drei Millionen in Dienstleistungen.
Auch der ORF hat noch keine Einigung mit den Sportrechtevermarktern von Sportfive erzielt, die erstmals die TV-Rechtevergabe für die UEFA übernommen haben. Wie die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland auch moniert der ORF überzogene Forderungen von Sportfive.
Da könnte dem ORF der Ausstieg von ATV sehr gelegen kommen, denn damit ist in Österreich kein ernstzunehmender Konkurrent mehr da, der sich für die EM-Rechte interessieren könnte. Interessantes Detail: Das Schweizer Fernsehen hat den Zuschlag für sieben Millionen Euro erhalten, so dass sich jetzt spekulieren lässt, dass der ORF auch billigere Konditionen einfordert. Sportfive hingegen pokert auch und hat die 90-Tage-Frist für das 18 Millionen Euro-Angebot verstreichen lassen. [lf]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com