Banken sehen große Wachstumschancen bei Premiere

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Uneinigkeit besteht bei den Analysten der Banken, wieviel das Pay-TV-Unternehmen Premiere wert ist.

Die beiden Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse First Boston (CSFB) bewerten den Börsenkandidaten deutlich höher als die Münchener Hypo-Vereinsbank, schreibt das Handelsblatt.
 
In einer aktuellen Studie geht die UBS davon aus, dass der Bezahlfernsehkanal einen Wert von 2,5 bis 3,5 Mrd. Euro hat. CSFB ist etwas vorsichtiger und hat eine Spanne von 2,5 bis 3,1 Mrd. Euro berechnet. Für die Hypo-Vereinsbank dagegen ist Premiere lediglich zwischen 2,2 und 2,6 Mrd. Euro wert. Wie das Handelsblatt weiter schreibt, ergeben sich die Schwankungen aus unterschiedlichen Annahmen über die künftige Unternehmensentwicklung, etwa der Zahl der Abonnenten oder dem Durchschnittsumsatz je Kunde.
 
Obwohl die Analysten uneins über den Wert von Premiere sind, stimmen sie doch überein, dass das Medienunternehmen große Wachstumschancen hat. Premiere genießt fast ein Monopol im deutschen Pay-TV-Markt, urteilt CSFB. Durch Kabelnetzbetreiber wie Kabel Deutschland sei keine ernsthafte Konkurrenz zu erwarten. Nach Angaben der Analysten hat Kabel Deutschland bislang nur knapp 70 000 Kunden für sein neues Bezahlfernsehen gewonnen; Premiere dagegen kommt auf rund 3,25 Mill. Abonnenten.
 
CSFB begleitet die Emission federführend mit der Hypo-Vereinsbank und Morgan Stanley. Alle drei Banken erwarten in den kommenden Jahren deutlich steigende Abonnentenzahlen und erheblich höhere Gewinne von Premiere. Der Durchschnittsumsatz je Kunde des Senders liegt mit 286 Euro im Jahr um mehr als 200 Euro unter den Einnahmen der Wettbewerber in Frankreich und Großbritannien. Preiserhöhungen von Premiere sind durchaus drin, urteilen die Analysten der UBS.
 
Die Experten weisen allerdings auch auf Risiken hin: Unklar sei zum Beispiel, wie stark die deutschen Fernseh- und Kabelgebühren potenzielle Abonnenten abschrecken würden, zusätzliches Geld fürs
Fernsehen auszugeben. Ein Nachteil sei auch, dass die ARD ihre Sportschau am Samstag bereits um 18 Uhr ausstrahle. Weil das nur eine Dreiviertelstunde nach dem Ende der Live-Übertragung der
Fußball-Bundesliga bei Premiere sei, würden womöglich viele Kunden davon abgehalten, den Kanal zu abonnieren. [mg]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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