London – Einzelne Testpersonen können bereits jetzt das BBC-Programm der letzten sieben Tage downloaden und für 30 Tage speichern. Angefangen hat der letzte Test vor der Produkteinführung mit 20 000 Haushalten.
Im Sommer sollen die Nutzerzahlen weiter aufgestockt werden, bis das Projekt dann im Herbst völlig freigegeben wird. Der Direktor des Projekts, Mark Thompson, ist mit den bisherigen Ergebnissen sehr zufrieden und bezeichnete die Innovation des Projekts gegenüber der BBC-Internetseite mit dem Umstieg von Schwarz-Weiß auf das Farbfernsehen.
Die Analysten von Digest Screen sind hingegen noch nicht so begeistert vom iPlayer. So beklagen die Marktexperten die häufigen technischen Pannen, auch erneuern die Analysten die Kritik vieler Nutzer, dass der BBC-Player nur mit Microsoft Windows funktioniert. Jetzt hat auch die BBC reagiert und macht den Entwicklern Druck, auch die Kompatibilität zu anderen Anbietern zu gewährleisten.
Den Erfolgschancen des iPlayers tut dies keinen Abbruch: Screen Digest geht davon aus, dass Online TV regelrecht explodieren wird. Laut Schätzungen der Marktexperten wurden 2006 in Großbritannien 520 Millionen Videos gestreamt, die Mehrzahl davon kostenlos. Diese Zahl soll bis 2011 auf schätzungsweise 2,3 Milliarden anwachsen.
Aufgrund der starken Position der BBC im britischen Rundfunkmarkt entfallen 80 Prozent der kostenlosen gestreamten Angebote auf Content der BBC. Dieser Anteil wird sich mit steigender Konkurrenz und Marktattraktivität zwar verringern, soll aber auch 2011 noch 62 Prozent betragen.
Laut BBC-Angaben war das Projekt bereits 2003 als der iMP-Player (Integrated Media Player) gestartet. Diese Version hatte viele Anhänger, weil sie die Peer-to-Peer-Technologie nutzte, wie viele Online-Tauschbörsen auch. Doch wegen Problemen mit dem Urheberrecht stoppte die juristische Abteilung der BBC diese Entwicklungsstufe. [lf]
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