Halle/Saale – „Ich bin nicht der Meinung, dass alles in Brüssel entschieden werden muss“, sagte der SPD-Vorsitzende Kurt Beck in seiner Funktion als Chef der Rundfunkkommission der Länder. Laut Beck sind die Strukturen in den einzelnen Mitgliedsstaaten dafür zu unterschiedlich.
Deswegen hält Beck in einem Interview mit dem „Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk“ ein „individuell auf die Mitgliedsstaten angepasstes Einführungskonzept“ für „vorzugswürdig“, weil man so besser auf die spezifischen Strukturen der Mitgliedsstaaten in den Bereichen Mediensektor, Mediennutzung und Telekommunikations-Infrastruktur eingehen könnte.
„Per Dekret einen bestimmten Standard am Markt vorbei vorschreiben zu wollen“, hält Beck für den falschen Weg. Damit reagierte der Chef der Rundfunkkommission der Länder auf die Ankündigungen der EU-Medienkommission, DVB-H als alleinigen technologischen Standard für mobiles Fernsehen festzulegen.
In Deutschland seien mit DMB und DVB-H zwei Standards auf den Weg gebracht wurden, für die jetzt wirtschaftlich tragfähige Konzepte mit attraktiven Angeboten für den Nutzer entwickelt werden müssen. Das sei Sache der Marktbeteiligten. Politik könne nur die Rahmenbedingungen schaffen. [lf]
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