Berlusconis Medienimperium gerät unter Druck

0
19
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Das italienische Kabinett hat den Entwurf eines neues Mediengesetzes beschlossen, das Silvio Berlusconis TV-Sendergruppe Mediaset zwingen soll, einen ihrer drei Hauptsender ab 2009 ausschließlich digital zu verbreiten.

Das Gesetz dürfte aller Voraussicht nach den Sender Rete 4 betreffen, der zusammen mit den anderen Mediaset-Sendern Italia 1 und Canale 5 von etwa 45 Prozent der italienischen Zuschauer eingeschaltet wird. Der analoge terrestrische Empfang ist nach wie vor der Hauptverbreitungsweg für Fernsehen südlich des Brenners.

Deshalb dürfte der Zwangsumzug von Rete 4, so die beiden Kammern des italienischen Parlaments dem Gesetzentwurf der Regierung folgend sollten, für die Mediaset-Gruppe bis zum geplanten Digital-Umstieg aller Sender im Jahr 2012 zu deutlichen Marktanteilverlusten führen.
 
Die Zwangsdigitalisierung von Rete 4 war ursprünglich von den italienischen Medienaufsichtsbehörden verfügt worden. Durch das so genannte Gasparri-Gesetz, das von der Mitte-Rechts-Koalition unter Silvio Berlusconi entworfen worden war, konnte Mediaset den „Umzug“ verhindern. Da das neue Mediengesetz nun von einer links dominierten Mehrheit beschlossen werden soll, sprach Berlusconi von einer „ganz klar politisch motivierten Entscheidung“. [lf]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Kommentare im Forum

Die Kommentarfunktion ist noch nicht aktiviert