Bitkom-Studie: Große Angst vor Cyber-Angriffe auf Wahlkampf

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Eine Mehrheit der Befragten befürchtet Auswirkungen von Fake News und Co. auf den Wahlkampf. Der Branchenverband fordert daher eine bessere Vermittlung von Digitalkompetenz.

In der Bevölkerung gibt es die weit verbreitete Sorge vor einer Beeinflussung des Bundestagswahlergebnisses durch Fake News, Hackerangriffe und Social Bots. Acht von zehn Bundesbürgern ab 18 Jahren (78 Prozent) sehen die Gefahr, dass gezielt gestreute Fake News in Umlauf gebracht werden, die das Ergebnis der Bundestagswahl verändern. Etwa ebenso viele (77 Prozent) befürchten, dass Hacker die anstehende Wahl manipulieren könnten, etwa indem interne Informationen über Parteien oder Politiker veröffentlicht werden.

Sieben von zehn (68 Prozent) sind der Meinung, dass der Einsatz von Social Bots in Sozialen Netzwerken das öffentliche Meinungsbild verfälschen könnte. Und zwei Drittel (65 Prozent) glauben, dass fremde Staaten versuchen werden, den Wahlkampf über digitale Angriffe zu beeinflussen.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung unter über tausend Wahlberechtigten, die der Digitalverband Bitkom im Vorfeld der Bundestagswahl in Auftrag gegeben hat. „Auch wenn die Analyse der Wahlen in den USA und Frankreich gezeigt hat, dass die Auswirkungen von Falschnachrichten wohl sehr viel geringer waren als zunächst angenommen: Viele Bürger haben Sorgen und Ängste vor Manipulationen. Sie brauchen Hilfestellung, um die Echtheit von Texten, Bildern und Videos im Internet schnell und zuverlässig einschätzen zu können“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Zugleich sieht der Bitkom-Chef aber auch Unterschiede zu den vorangegangenen Wahlkämpfen in anderen Staaten. „Die breite öffentliche Debatte über Fake News, Hate Speech und Wahlbeeinflussung hat die Menschen in Deutschland sensibilisiert und kritischer gemacht.“

„Sensiblisierung ist der erste Schritt. Jetzt muss das Handwerkszeug bereitgestellt werden, um dies in die Praxis zu übersetzen“, sagt Rohleder weiter. „Wenn wir die Digitalisierung der Bildung und die Vermittlung von Digitalkompetenzen vorantreiben, ist das die beste Antwort auf Ängste vor Fake News, Hate Speech und Social Bots.“

Für die große Mehrheit der Bevölkerung gehört Bildung zu den wichtigsten digitalpolitischen Themen. 93 Prozent sehen die Digitalisierung von Bildungseinrichtungen als wichtig an, 88 Prozent sprechen sich für eine bessere Vermittlung von Digitalkompetenzen für Kinder und Jugendliche aus. Hohe Priorität haben zudem die Bekämpfung von Kriminalität im Internet (95 Prozent) und der Datenschutz (92 Prozent).

Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die im Juli und August 2017 durchgeführt wurde. Dabei wurden dabei 1.009 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. [bey]

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