Frankfurt am Main/München – Bei der letzten Lizenzvergaberunde ist Premiere mit seinem Motto „Mehr Geld für mehr Exklusivität“ noch gescheitert und hat die Rechte an Arena verloren. Damit wurde auch die „Sportschau“ gerettet. Doch für die Lizenzen ab 2009 könnte es anders laufen.
Der Münchener Pay-TV-Sender hat angekündigt, erneut ein ähnlich gelagertes Angebot vorlegen zu wollen. Damit würde die Deutsche Fußball Liga (DFL), die das Interesse der Profi-Fußballvereine vertritt, mehr TV-Gelder einnehmen, im Gegenzug aber eine Zerstückelung des Spielplans hinnehmen müssen. Mehr Exklusivität bedeutet aber auch ein deutlich weniger attraktives Angebot im Free-TV.
Bereits bei der letzten Vergaberunde Ende 2005 pochte Premiere darauf, dass die ARD-Sportschau erst am 22 Uhr senden darf. Auf Betreiben der Politik und dem Aufschrei der Fans entschied sich die DFL gegen das lukrativere Premiere-Angebot und vergab die Rechte an Arena.
Diesmal könnte es laut Angaben der „Welt“ anders kommen – zumindest sind die Vereine diesmal viel gewillter, die Sportschau auf’s Spiel zu setzen. Dies ist wohl auch notwendig, da das Geschäftsmodell von Arena gescheitert zu sein scheint. So hat der neu gegründete Sender laut „Welt“-Angaben bisher 200 Millionen Euro Minus gemacht und bisher bloß 1,1 Millionen Kunden gewonnen. Bei der Rechtevergabe war man noch davon ausgegangen, irgendwann mit der Bundesliga sechs bis zehn Millionen Kunden zu binden.
Gleichzeitig steigt bei den DFL-Vereinen auch der Druck, mehr Geld einnehmen zu müssen, um im internationalen Fußball mitzuhalten. „Die ‚Sportschau‘ hat natürlich ein sehr großes Standing“, wird Martin Kind, Klubchef von Hannover 96, in der „Welt“ zitiert. „Wir müssen aber auch einen anderen Weg diskutieren dürfen, oder die ARD eben in den neuen Vertrag finanziell stärker einbinden.“[lf]
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