München – Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 hat wegen eines Bußgeldes des Bundeskartellamts im abgelaufenen dritten Quartal einen Verlust verbucht, operativ aber vom Zukauf der europäischen Sendergruppe SBS Broadcasting profitiert.
Das Ergebnis nach Steuern und Minderheiten belief sich auf minus 78 Millionen Euro, wie ProSiebenSat.1 am Donnerstag in München mitteilte. Das Bußgeld, gegen das das Kartellamt ein Verfahren wegen der Praxis bei der Vermarktung von Sendezeiten eingestellt hat, beläuft sich auf 120 Millionen Euro.
Den Umsatz bezifferte ProSiebenSat.1 auf 668,4 Millionen Euro, was einem konsoliderungsbedingten Anstieg um 237,1 Millionen Euro entspricht. „Die Dynamik der anderen europäischen Märkte konnte die verhaltene Entwicklung des deutschen Marktes im dritten Quartal mehr als kompensieren“, sagte der Vorstandsvorsitzende Guillaume de Posch laut Mitteilung. Die kräftige Dynamik der anderen europäischen Märkte werde auch im vierten Quartal das Wachstum treiben, fügte er hinzu.
Im laufenden Geschäftsjahr erwartet die ProSiebenSat.1-Gruppe weiterhin eine Umsatz- und Ergebnissteigerung, vor allem durch die erstmalige Konsolidierung von SBS. Das Umsatzwachstum in Verbindung mit weiterhin striktem Kostenmanagement werde Hauptmotor der positiven Ergebnisentwicklung sein, hieß es im Zwischenbericht. Aussagen zur Entwicklung des Werbemarkts in Deutschland machte das Unternehmen nicht.
ProSiebenSat.1 hatte die SBS Broadcasting Group im Juli dieses Jahres erworben und ist seitdem in 13 europäischen Ländern tätig. Zur Gruppe gehören unter anderem 24 Free-TV-Sender und 24 Pay-TV-Sender. Der Konzern gehört den Finanzinvestoren Permira und Kohlberg Kravis Roberts & Co (KKR). (ddp-bay)[lf]
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