Champions League: Filmproduzenten fordern Transparenz vom ZDF

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Allianz Deutscher Produzenten hat an das ZDF appelliert, den kostspieligen Erwerb der TV-Rechte für die UEFA Champions League nicht durch Kürzungen im Film- und Unterhaltungsbereich zu kompensieren und damit auf dem Rücken der Industrie auszutragen.

„Wir sehen das ZDF in der Pflicht, die Gegenfinanzierung für den Erwerb der Champions-League-Rechte transparent darzustellen“, sagte Christoph E. Palmer, Geschäftsführer der Produzentenallianz, der 200 Firmen angehören, in einer Mitteilung vom Donnerstag. Insbesondere solle klargestellt werden, in welchem Umfang der ZDF-Sportetat selbst durch Umschichtungen zum Erwerb der Übertragungsrechte beitrage.
 
Der Erwerb der Rechte an der Übertragung der Champions-League-Spiele von 2012 bis 2015 soll das ZDF etwa 54 Millionen Euro pro Jahr kosten. Der Sender bestätigte die Summe nicht (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Angesichts der heftigen Kritik äußerten die Produzenten die Hoffnung, dass das ZDF selbst das größte Interesse an einer transparentenGesamtdarstellung habe.

Die Produzentenallianz forderte außerdem zum wiederholten Male Auskunft über den genauen Umfang der TV-Auftragsproduktionsmittel des Mainzer Senders ein. „Erst vor diesem Hintergrund kann man die Auswirkungen dieser Millioneninvestition auf die Programmbeauftragung des ZDF konkret beurteilen“, betonte Palmer. Dazu müsse man dann auch wissen, in welchem Umfang das ZDF Eigen- und Auftragsproduktionen sowie Lizenzkäufe aus dem Ausland in die Gesamtfinanzierung einbeziehe.
 
Insgesamt falle es der Produzentenallianz schwer, „derzeit eine Balance in der Programmpolitik des ZDF zu erkennen“. Einerseits stellte das Zweite hohe Aufwendungen für den Erwerb der Champions-League-Übertragungsrechte bereit, andererseits sei der ZDF-Beitrag für die Filmförderungsanstalt (FFA) von 5,5 auf 2,3 Millionen Euro jährlich drastisch reduziert worden.
 
Die Fernsehsender, Lichtspielhäuser und Videoverleihdienste führen einen jährlichen Betrag an die FFA zur Förderung deutscher Film- und Fernsehproduktionen ab. Im Gegensatz zum ZDF hält die ARD nach Angaben der Produzentenallianz ihren FFA-Beitrag von 5,5 Millionen Euro unverändert aufrecht – und das trotz hoher Ausgaben für Sportrechte. [js]

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21 Kommentare im Forum

  1. AW: Champions League: Filmproduzenten fordern Transparenz vom ZDF Wie süss. Da kann ich nur lachen.
  2. AW: Champions League: Filmproduzenten fordern Transparenz vom ZDF Sat1 hat Geld über. Geht dahin, vielleicht schafft es von euch einer, mich da mal nicht zu langweilen!
  3. AW: Champions League: Filmproduzenten fordern Transparenz vom ZDF Der egoistische Tanz um die ÖR-Fleischtöpfe ist fast so interessant wie das allgegenwärtige Geningel von der VPRT. Man würde viel Geld sparen wenn man sich die Wasserköpfe der Lobbyistenverbände einsparen würde, bis auf peinliche PR-Statements kommt ja nix sinnvolles bei rum.
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