Deutsche Welle sucht Kooperation mit chinesischen Sendern

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Deutsche Welle will ihr Programm künftig auch in China verbreiten und hat daher Gespräche mit verschiedenen Sendern aufgenommen. Der Rundfunkrat begrüßt dieses Engagement und sicherte zudem seine Unterstützung für den begonnen Reformprozess zu.

Die Deutsche Welle will künftig in China stärker Fuß fassen und hat daher in Gesprächen mit diversen Medien vor Ort begonnen, die Optionen von möglichen Kooperation auszuloten. Mit dem staatlichen Sender CCTV wurde dabei bereits eine Zusammenarbeit vereinbart, die das Ziel verfolgt, die kulturelle Brücken zwischen beiden Ländern zu schlagen. Während diese Entscheidung medial in den letzten Tagen recht strittig diskutiert wurde, zeigte sich der Rundfunkrat der Deutschen Welle nun erfreut über das Engagement von Intendant Peter Limbourg in dieser Frage.

Der Intendant war Ende August in Peking zu Gast bei mehreren chinesischen Sendern, um das Angebot der Deutschen Welle vorzustellen und für Kooperationen zu werben. Es sei die Aufgabe des deutschen Auslandssenders, möglichst viel Programm aus Deutschland in der Welt zu verbreiten, so Limbourg. Dazu gehöre auch China, auch wenn es aufgrund der unterschiedlichen Wertevorstellungen und Auffassungen nur „kleine Schnittmengen“ mit den Medien vor Ort gebe. Diese könne und sollte man aber nutzen.
 
Der Rundfunkrat der Deutschen Welle hat sich daher nun mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, die begonnenen Gespräche mit den chinesischen Sendern fortzuführen und den Dialog so aufrecht zu erhalten. Limbourg mahnte bei seinem Besuch in der Volksrepublik auch noch einmal die Beachtung von Presse- und Meinungsfreiheit an und erteilte Zensurmaßnahmen eine Absage.
 
Darüber hinaus sicherte der Rundfunkrat auch seine Unterstützung für die bereits eingeleitete Neuausrichtung des Senders zu, die Peter Limbourg in seiner Rolle als Intendant vor einigen Monaten angestoßen hat. Dabei betonte Limbourg im Gespräch mit dem Gremium, dass noch in diesem Jahr zahlreiche Entscheidungen getroffen werden müssten, um die Weichen für die vorgesehenen Maßnahmen rechtzeitig zu stellen. Oberstes Ziel der Reform sei dabei die Schaffung eines international wettbewerbsfähigen Programms. Hierfür soll vor allem das englische TV- und Online-Angebot ausgebaut werden.
 
Zugleich würden daraus aber auch personelle Konsequenzen folgen, teilte die Deutsche Welle mit. Zur Finanzierung der Reformen seien interne Umschichtungen vorgenommen worden, in deren Zuge rund 60 Jobs für Freie Mitarbeiter gestrichen und rund 170 wesentliche Einschränkungen der Freien Mitarbeit ausgesprochen worden sind. Dieser Schritt sei aufgrund der klammen Kassen der Deutschen Welle nicht zu verhindern gewesen. Von einem „Kahlschlag“ könne an dieser Stelle aber nicht gesprochen werden, so der Rundfunkrat. [fm]

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1 Kommentare im Forum

  1. Tja wenn man nur noch ausschließlich Online Sendet ist es auch kein wunder wenn man fast keine Hörer mehr hat. Denn die sind mittlerweile bei der Konkurrenz. Jetzt versucht man diesen verlust durch Kooperationen wieder wett zu machen. Da bin ich mal gespannt ob das gelingt.
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