Frankfurt am Main – Die DFL-Führung ist mit den ins Stocken geratenen Abonnentenzahlen bei Arena nicht zufrieden. Allein in diesem Jahr wird Arena wohl 200 Millionen Euro Verlust einfahren.
So fordert der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL) Christian Seifert in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin „Sponsors“ Nachbesserungen und kritisierte indirekt das Arena-Geschäftsmodell.
So könne die DFL die Geschäftszahlen von Arena nicht kommentieren, „da wir das Geschäftsmodell nicht zu verantworten haben, beispielsweise ein sehr starkes Absenken der Abonnentenpreise oder den Betrieb einer eigenen Satellitenplattform.“ Seifert ist also der Meinung, dass die Arena-Mutter Unitymedia sich mit ihren Plänen, ein eigenes Satellitenangebot aufzubauen, verkalkuliert hat.
Grundsätzlich sei das Verhältnis zwischen der Geschäftsführung der DFL, in der die Bundesliga-Vereine vertreten sind, und Arena positiv. Doch das Arena-Geschäftsmodell macht der DFL sorgen: Bisher konnte der Fußballsender nur etwas mehr als 1,1 Millionen Abos verkaufen, wobei der Absatz seit ungefähr einem halben Jahr stagniert. Der Arena-Geschäftsplan sah für 2009 einen Kundenstamm von mindestens sechs Millionen Abonnenten vor.
„Die Entwicklung der Abonnentenzahlen ist natürlich beeinflusst durch einige Faktoren, die Arena in letzter Konsequenz selbst zu verantworten hat“, wird der DFL-Chef Seifert im „Sponsors“-Interview direkt. „Dazu gehört sicherlich die Art und Weise der Kommunikation, aber insbesondere auch die Irritation, die bei den Kunden Anfang des Jahres auftrat, als erst eine Kooperation mit Premiere eingegangen wurde, die dann vom Kartellamt angehalten wurde“, analysierte Seifert die Situation. Vorwürfe, dass die Bundesliga-Übertragungslizenz zu teuer sei – Arena muss jährlich 240 Millionen Euro allein für die Rechte ausgeben -, wollte Seifert nicht gelten lassen. „Die Bundesliga ist relativ zu anderen Ligen nicht zu teuer“, sagte der DFL-Chef gegenüber „Sponsors“.
In letzter Konsequenz habe Arena eigentlich nur wenige Monate gehabt, um ’störungsfreie‘ Werbung durchführen zu können, zeige Seifert Verständnis für die derzeitige Lage. „Und für diesen kurzen Zeitraum, der sich von Juli bis Dezember erstreckte, ist Arena eigentlich relativ erfolgreich. Dennoch muss Arena noch einige Hausaufgaben machen, wenn sie erfolgreicher werden wollen“, forderte Seifert. [lf]
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