DJV will Nachrichtensender in Programmlisten nach vorn sortieren

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat den Vorstoß begrüßt, private Fernsehsender für Investitionen in die journalistische Qualität ihrer Programminhalte zu belohnen. Dies sollen nach Vorstellungen des DJV mit prominenteren Plätzen in den Kanallisten belohnt werden.

Als Negativbeispiel führte der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken die vorsortierte Programmliste bei der IPTV-Plattform Entertain der Deutschen Telekom auf. Hier tauche der Nachrichtensender N-TV auf hinteren Plätzen auf, während Mitbewerber mit ähnlicher inhaltlicher Ausrichtung sowie Unterhaltungsangebote deutlich weiter vorne einsortiert würden.

„Im Interesse der Zuschauer, die Wert auf Nachrichten und Hintergrund legen, sollte die Telekom diesem Bereich Priorität einräumen“, erklärte Konken. N-TV unter ferner liefen abzuhandeln, entbehre jeder Grundlage. Informationen seien den Menschen wichtig, wie die aktuellen Ereignisse um Bundespräsident Wulff in Berlin gezeigt hätten. Das müsse in der „Fernsehrealität seinen Niederschlag finden“.
 
Zuvor hatten bereits die Landesmedienanstalten und die Rundfunkkommission der Länder Überlegungen vorgestellt, für die bessere Auffindbarkeit von Informationsangeboten im TV-Bereich Sorge zu tragen. Während die Länderchefs über finanzielle Anreize nachdenken (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete), schwebt den Landesmedienanstalten in ihrem Entwurf die Entschärfung von Werbeauflagen oder ein prominenterer Programmplatz vor
 
Als Grundlage für das Vorhaben soll ein Kriterienkatalog herangezogen werden, der Anforderungen wie den Anteil der Mitarbeiter mit journalistischer Ausbildung, Redaktionsstatute und das Verhältnis von festen zu freien Journalisten beinhaltet. Als Vorbild dienten dabei die bereits heute angewandten Qualitätskriterien der Schweizer Medienaufsicht Bakom. Denkbare Auflagen wären ein hoher Politikanteil im Programm oder die Ausstrahlung von Sportarten, die sonst im Privatfernsehen unterrepräsentiert sind.
  
Die Rundfunkkommission dient als Vermittlungsinstanz zwischen den einzelnen Bundesländern. Sie wird als Gesprächsforum für die gemeinsame Medienpolitik genutzt und legt ihre Ergebnisse den Landesregierungen und den Landesparlamenten zur Abstimmung vor. Auch die Frage der Rundfunkgebühr wird in der Kommission diskutiert. Als Vorsitzender fungiert der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck (SPD). [ar]

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7 Kommentare im Forum

  1. AW: DJV will Nachrichtensender in Programmlisten nach vorn sortieren Verordnete Nachrichtensender -Nein Danke!
  2. AW: DJV will Nachrichtensender in Programmlisten nach vorn sortieren Frage mich ernsthaft was das bringen soll? Ist genau wie mit der aufgedrückten Frauenquote. Und im Übrigen welche Nachrichtensender bitteschön? Hierzulande gibt es doch offiziell/inoffiziell (je nach Sichtweise) gar keine!
  3. AW: DJV will Nachrichtensender in Programmlisten nach vorn sortieren Am besten nur noch Zwangsreceiver mit fixer Liste. Auf 1 und 2 n-tv und n24, dahinter die 20 Plätze mit HD+ Sendern, dann die SD Privaten, dann Sky, dann die ÖR irgendwo ab 300.
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