Brüssel – Brüssel interessiert sich für das Zustandekommen der Dominanz von Sonys Blu-ray Disc bei den Hollywood-Studios. Nachdem die EU-Kommission im Juni mehrere Briefe an die Studios richtete, graben diese nun Dateien, E-Mails und Aufnahmen von Telefongesprächen aus, die einen Bezug zu Blu-ray und HD DVD aufweisen.
Wie das „Wall Street Journal“ berichtete, interessiere die Kommission besonders Vereinbarungen zur Verwendung der Blu-ray Discs, weil das Blu-ray-Format bei den großen Hollywood-Studios auffällig im Vordergrund stehe. Dabei sollen mögliche unlautere Taktiken aufgedeckt werden, da diese den Wettbewerb zwischen Blu-ray und HD DVD verfälschen könnten.
EU-Kommissionssprecher Jonathan Todd bestätigte laut „WSJ“, dass es in den Briefen um die Frage ging, ob wettbewerbsbeschränkende Vereinbarungen über die Nutzung des einen oder des anderen Standards – Blu-ray Disc oder HD DVD – vorliegen. Das HD-DVD-Lager gab wohl den Anstoß zu den nun angestellten Untersuchungen. Außerdem soll es diesbezügliche Äußerungen auf der Consumer Electronics Show im Januar 2007 gegeben haben.
Blu-ray hat die Mehrheit der Studios auf seiner Seite. Allein Universal Studios Home Entertainment bringt seine Filme nicht im Sony-Format heraus. Dem stehen aber Sony, 20th Centurey Fox Home Entertainment, Buena Vista und Lionsgate gegenüber, die ihre Filme in HD nur auf Blu-ray pressen. Warner und Paramount Home Entertainment sind die beiden großen Studios, die gleichzeitig beide Formate bedienen.
Der Wettbewerb zwischen HD DVD und Blu-ray soll dem „WSJ“ zufolge im vierten Quartal dieses Jahres seinen vorläufigen Höhepunkt erreichen. Die Vorweihnachtszeit ist traditionell die entscheidende Zeit für den Verkauf von DVDs. [lf]
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