Brüssel – Die EU-Wettbewerbshüter untersuchen den Kauf des privaten Fernsehsenders ProSiebenSat.1 durch die Finanzinvestoren KKR und Permira.
Bis zum 22. Februar soll entschieden werden, ob die Übernahme direkt gebilligt oder eine besonders strenge Untersuchung eingeleitet wird, teilte die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mit.
Die EU-Wettbewerbshüter prüfen Übernahmen und Firmenfusionen, wenn bestimmte Umsatzschwellen überschritten werden.
KKR/Permira hatten im Dezember rund 88 Prozent der stimmberechtigten Stammaktien und etwa 13 Prozent der nicht stimmberechtigten Vorzugsaktien am TV-Konzern übernommen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Die Lavena Holding 4 GmbH ist mit insgesamt rund 50,5 Prozent am Grundkapital der ProSiebenSat.1 Media AG beteiligt. Die Parteien hatten sich auf einen Preis von 28,71 Euro je Stammaktie und 22,40 Euro je Vorzugsaktie geeinigt. Insgesamt soll Lavena 3,1 Mrd Euro für die Mehrheit an der Senderkette gezahlt haben.
Nach Abschluss der Übernahme erwägen KKR und Permira, durch eine Zusammenführung der ProSiebenSat.1-Gruppe mit Scandinavian Broadcasting Systems (SBS), an der sie jeweils 37 Prozent halten, einen europäischen TV-Konzern zu schaffen. Nach Abschluss aller regulatorischen Prozesse und des freiwilligen Übernahmeangebots soll eine Zusammenlegung dieser Senderkette mit ProSiebenSat.1 geprüft werden. (jv/dpa)[sch]
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