Fall Schlesinger: RBB-Rundfunkrat berät nächste Woche

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Der Rundfunkrat des ARD-Senders RBB will am Dienstag nächster Woche über die Vertragsauflösung der zurückgetretenen Intendantin Patricia Schlesinger beraten.

Man werde sich am 16. August erneut zu einer Sondersitzung treffen, teilte das Kontrollgremium des Rundfunks Berlin-Brandenburg am Montag nach einer Sondersitzung mit. „Dort wird über letzte Fragen der Vertragsauflösung von Patricia Schlesinger und die weitere Rolle von RBB-Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf beraten werden, der sein Amt aktuell ruhen lässt.“

Der Rundfunkrat bei dem öffentlich-rechtlichen Sender betonte, dass die Aufklärung der Vorwürfe gegen Schlesinger und Wolf weiterhin höchste Priorität habe. Der RBB müsse „verloren gegangenes Vertrauen wiedergewinnen, die Führungsspitze des Senders muss ihre Glaubwürdigkeit zurückerlangen, das wird ein langer Weg“, sagte die Rundfunkratsvorsitzende Friederike von Kirchbach.

Am Sonntag hatte Schlesinger ihren Rückzug von der RBB-Spitze bekanntgemacht (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Bereits am Donnerstag war sie als ARD-Chefin zurückgetreten.

Die Vorwürfe gegen Schlesinger

Das Online-Medium „Business Insider“ hatte den ganzen Fall Ende Juni ins Rollen gebracht. Es geht um die Frage, ob die Senderchefin und der Senderchefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf miteinander einen zu laxen Umgang bei der möglichen Kollision von Interessen gepflegt haben könnten. Beide wiesen Vorwürfe zurück. Derzeit läuft eine externe Untersuchung einer Anwaltskanzlei. Ergebnisse liegen noch nicht vor.

Inzwischen führt die Staatsanwaltschaft in Berlin ein Ermittlungsverfahren gegen Schlesinger, ihren Ehemann sowie Wolf wegen des Verdachts auf Untreue und Vorteilsannahme.

Die bislang ungeklärten Vorwürfe reichen von fragwürdigen Beraterverträgen zu einem inzwischen auf Eis gelegten RBB-Bauprojekt, einer großen Gehaltserhöhung für Schlesinger auf gut 300 000 Euro bis zu einem zusätzlichen Boni-System. Außerdem geht es um Essen mit „Multiplikatoren“ auf RBB-Kosten in ihrer Privatwohnung und einen luxuriösen Dienstwagen mit Massagesitzen, für den es einen sehr hohen Rabatt gegeben haben soll. Schlesingers Ehemann bekam auch Aufträge von der landeseigenen Messe Berlin, bei der Wolf auch Chefkontrolleur ist.

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4 Kommentare im Forum

  1. Der Staatsanwalt prüft auch schon. Man sollte die Art des Umgangs mit den Gebührengeldern durch den öR grundsätzlich einmal reformieren.
  2. Sollen ihr einfach Ihre 2 mio Ablöse bezahlen und dann ist gut. Bin froh keine GEZ zu bezahlen. Sie hat es sich verdient.
  3. Das Problem dabei ist, dass sie wahrscheinlich eine Mega Ablöse Summe bekannt sowie bis zum Tod nen gutes Monatsgehalt als Ex-Intedantin.
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