Fernsehen: Auch weiterhin kein „Auslaufmodell“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Trotz der Konkurrenz Internet kann sich das Fernsehen in Deutschland auch weiterhin als beliebtestes Medium behaupten. Vom TV als „Auslaufmodell“ kann keine Rede sein, so ZDF-Intendant Bellut.

Das Fernsehen liegt auch weiterhin in der Gunst der Deutschen ganz vorne und kann sich damit gegen die Konkurrenz Internet behaupten. Der jüngsten, gerade vorgelegten ARD-ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation zufolge erzielt das TV bei der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren in Bezug auf die Tagesreichweite mit 80 Prozent den Spitzenplatz. Danach folgt das Radio mit 74 Prozent. Das Internet liegt mit 46 Prozent dahinter an dritter Stelle, die Tageszeitungen erreichen gerade einmal 33 Prozent.

In Zahlen bedeutet dies: Die Deutschen sehen täglich im Durchschnitt 208 Minuten fern und hören 173 Minuten Radio. Damit entfallen rund zwei Drittel des Zeitbudgets auf diese beiden Medien. Im Internet verbringen die Nutzer dagegen trotz der vielen Möglichkeiten nur 107 Minuten. Von dieser Zeit nutzen die Deutschen das Multifunktionsmedium Internet dabei 81 Minuten zur Kommunikation, zum Spielen und Shopping sowie für Suchanfragen. Lediglich 26 Minuten dienen ausschließlich der medialen Mediennutzung.
 
Ein Trend in Richtung Internet ist dagegen bei der jüngeren Generation erkennbar: Die 14- bis 29-Jährigen verbringen insgesamt 187 Minuten im Internet, immerhin 48 Minuten entfallen davon auf die mediale Mediennutzung. Somit hat das Internet in dieser Altersgruppe die anderen elektronischen Medien abgehängt.
 
Das Fernsehen gilt dabei unter den Medien als das unterhaltsamste, wobei 75 Prozent der Befragten den Öffentlich-Rechtlichen mehr Anspruch zuschreiben als den Privaten (16 Prozent). Das Internet gilt bei den Nutzern als modern und vielseitig, das Radio als locker und ungezwungen.
 
„Die um den Jahrtausendwechsel so beliebte These, dass Fernsehen ein ‚Auslaufmodell‘ sei, hat sich eindrucksvoll nicht bewahrheitet“, kommentierte  Thomas Bellut, Vorsitzender der ARD-ZDF-Medienkommission und ZDF-Intendant, die Ergebnisse der Studie. „Was analog war, wird digital, was digital ist, wird smart und mobil. Diesen Veränderungen in den Nutzungsgewohnheiten kommen die Mediatheken von ARD und ZDF gerade im Infobereich mit entsprechend aufbereiteten Angeboten nach.“
 
Für die ARD-ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation befragte die GfK in einer repräsentativen Studie vom 14. Januar bis 3. Mai 2015 insgesamt 4300 Personen ab 14 Jahren. [kw]

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6 Kommentare im Forum

  1. AW: Fernsehen: Auch weiterhin kein "Auslaufmodell" Für mich ist das lineare Fernsehen auch noch lange kein Auslaufmodell, obwohl ich auch gerne schon mal die UHD-Angebote von Amazon schaue. Auch verfechte ich nach wie vor die Wichtigkeit des Öffentlich Rechtlichen Fernsehens. Leider betrifft das aber nur noch die ARD, nicht das ZDF. Wer für dieses miserable HD der "heute"-Sendung Verantwortung trägt, ist zumindesz personell ein Auslaufmodell.
  2. Kein Wunder. Bei den vielen Drosselungen verschiedener Anbieter kann man kaum Internetvideos oder andere Internetangebote sehen. Somit können die öffentl. rechtl. nur gute Quoten halten.
  3. Seit dem ich mit HDD aufnehmen kann, ist Fernsehen für mich gar nicht mehr sooo linear. Das entschärft das Argument, das Rundfunk mich nicht entscheiden lässt, wann ich etwas schauen will. Ich muss sagen, das die HDD-Aufnahmen das TV-Erlebnis viel angenehmer machen.
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