Frankfurt am Main – Die Investor-Relations-Branche steht einer weiteren Regulierung des Kapitalmarkts kritisch gegenüber. Dafür soll es mehr Transparenz über die Investoren geben.
Auf dem IR-Forum 2007 forderte Bernhard Wolf von der GfK Gruppe und Vizepräsident des Deutschen Investor Relations Verbandes neben der Transparenz eine weit gehende Harmonisierung von Gesetzen, Corporate Governance und der Anforderungen der Börsen.
Finanzinvestoren sind nun auch in der Medienbranche ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Grund war der ProSiebenSat.1-Verkauf an KKR und Permira, der sofort zu Streichungen großer Teile der teuren Informations-Programme geführt hat. Deswegen ist der Ruf nach einer Beschränkung der Investitionsmöglichkeit durch EU-Ausländer aufgekommen. So wird derzeit eine Maximalbeteiligung von 25 Prozent an deutschen Medienunternehmen diskutiert.
Dass das Transparenzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (TUG) grundsätzlich seine Ziele erreicht habe, betonte Unternehmensberater Reinhold Röhrig. Röhrig merkte allerdings auch an: „Investor Relations war schon immer aus rechtlicher Sicht ein anspruchsvolles Gelände, aber jetzt befinden wir uns in einem Minenfeld.“
In einem Expertendialog setzen sich die Journalistin Doris Grass von der „FTD“ und Werner Kerkloh, Referatsleiter Wertpapierwesen im Bundesministerium der Finanzen, kritisch mit dem gemeinsamen EU-Finanzmarkt auseinander. „Die EU-Kommission plant zu viel Harmonisierung im Finanzbereich. Einige Richtlinien sind extrem kompliziert und kosten viel Geld. Deshalb: Weniger ist mehr –
Mindeststandards sollten reichen“, forderte Grass. [lf]
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