Gewerkschaft schließt Streik bei Pro Sieben Sat 1 nicht mehr aus

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – Als „Affront gegen die Belegschaft von Pro Sieben Sat 1“ hat es DJV-Vorsitzender Michael Konken bezeichnet, dass es der Vorstand von Pro Sieben Sat 1 offenbar nicht für nötig hält, auf einen Brief des Deutschen Journalisten-Verbands zu antworten. Die Gewerkschaft schließt einen Streik nicht mehr aus.

In dem Brief vom 15. Dezember an den amtierenden Vorstandsvorsitzenden von Pro Sieben Sat 1, Axel Salzmann, hatte Konken als Vorsitzender des Deutschen Journalisten Verbandes (DJV) zur sofortigen Aufnahme der Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag am Standort Berlin aufgefordert.
 
Hintergrund sind die Umstrukturierungspläne des Unternehmens. Zu befürchten ist, dass die Verlagerung von Betriebsteilen und Mitarbeitern nach München zu einem erheblichen Abbau von Arbeitsplätzen führt.
 
Der DJV hatte in dem Brief neben der sofortigen Aufnahme von Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag auch die Beschäftigungssicherung für die von der Umstrukturierung Betroffenen für die Dauer von fünf Jahren, den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen, die Standortsicherung und ein vorläufiges Moratorium für Umzugsmaßnahmen gefordert.
 
Offensichtlich schalte der Vorstand von Pro Sieben Sat 1 jetzt auf stur, statt nach Lösungen zu suchen, so Konken. „Der DJV ist jedoch fest entschlossen, die Betroffenen dabei zu unterstützen, ihre berechtigten Interessen durchzusetzen. Falls es notwendig ist, auch mit Streiks.“
 
Denn eines sei klar: „Der geplante Personalabbau ist durch nichts anderes als die überzogenen Renditeerwartungen der Sat 1-Eigentümer begründet.“ Es sei nicht hinnehmbar, „dass qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Sender verlassen sollen“.
 
Am 15. Dezember hatten über 300 Beschäftigte von Pro Sieben Sat 1 am Standort Berlin zum ersten Mal in der Geschichte des privaten Fernsehens in Deutschland für eine Stunde die Arbeit niedergelegt. Sie waren damit einem Aufruf von DJV und verdi zum Warnstreik gefolgt. [mg]

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