GEZ: Gebührenzahlerverband rechnet nach

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Frankfurt am Main – Der Vereinigung der Rundfunkgebührenzahler (VRGZ) zufolge werden sich die Mehreinnahmen der Internet-PC- Gebühren im Jahr 2007 weit mehr als 140 Millionen Euro belaufen.

Der GEZ- Verwaltungsratsvorsitzende Norbert Seidel hatte höchstens 10 Millionen Euro angeben und sich dabei auf 50 000 Neuanmeldungen bezogen.

Nach Ansicht der VRGZ entbehrt diese Zahl allerdings jedweder realistischen Grundlage. In der Gerätestatistik der GEZ zum 31.12.2005 werden 30,7 Mio. Haushalte mit TV und 2,15 Mio. Haushalte nur mit Radio angegeben, berichtet der Verband. Wenn allein diese Haushalte (nur Radio) mit 50 Prozent PC oder Handy ausgestattet sind, werden in diesen rund 1 Mio. Haushalten die Gebühren um 11,68 Euro teurer, da dies auf die 5,35 Euro Radio zu insgesamt 17,03 Euro addiert wird. Neuartige Empfangsgeräte werden nach aktuellem Stand als Fernseher eingestuft. Das ergebe unterm Strich über 140 Mio. Euro pro Jahr.
 
Ausgehend von einer Online-Umfrage der Handwerkskammer gebe es über 900 000 betroffene Handwerksbetriebe, bei denen mehr als die Hälfte noch nicht mal ein Radio hat. Mindestens 57 Prozent davon müssen die PC-Gebühr entrichten, das sind rund 500 000 Betriebe. Dementsprechend kommen hier über 102 Mio. Euro pro Jahr hinzu. Dem Bundeswirtschaftsministerium zufolge gibt es in Deutschland über 880 000 Freiberufler, wobei hier noch die Nebenerwerbstätigen hinzugerechnet werden müssten. Bei einer mit den Handwerksbetrieben vergleichbaren Gerätequote von 50 Prozent müssen aus diesem Bereich rund 440 000 Freiberufler zusätzliche Gebühren bezahlen. Hiernach kommen noch einmal 88 Mio. Euro pro Jahr dazu. Insgesamt ergibt sich daraus eine Mehreinnahme durch die Internet-PC- Gebühr von mindestens 328 Mio. Euro pro Jahr. Bei dieser Modellrechnung seien die Gewerbetreibenden allerdings noch nicht berücksichtigt.
 
Daher bleibe es unerklärlich, wieso Herr Norbert Seidel mit derart unrichtigen Zahlen operiere um auf die Summe von 10 Millionen Euro zu kommen, so VRGZ-Sprecher Kai König. Die VRGZ würde es aber begrüßen, wenn die GEZ mit transparenten und vollständigen Zahlen die hohe VRGZ-Rechnung erfolgreich nach unten korrigieren könne. [sch]

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