Hacker-Angriff: Nach Sony nun Nintendo

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Nach dem Riesen-Datenklau bei Sony haben Hacker auch beim Spiele-Konkurrenten Nintendo vorbeigeschaut. Die Hacker-Gruppe Lulz Security wies nach eigenen Angaben lediglich auf eine Schwachstelle hin, die inzwischen gestopft worden sei.

Es seien keine Kundendaten oder Firmeninformationen gestohlen worden, sagte ein Nintendo-Sprecher der BBC. Der Zeitpunkt ist für den Spiele-Konzern dennoch ungünstig: Diese Woche will Nintendo mehr Details über den mit Spannung erwarteten Nachfolger für seine Spielekonsole Wii vorstellen.
 
Die Hacker-Gruppe beschaffte sich bei der Attacke nach eigenen Angaben eine Konfigurations-Datei von einem Nintendo-Webserver in den USA. „Wir lieben Nintendo“, versicherten die Hacker zugleich in einer Nachricht beim Kurzmeldungsdienst Twitter.
 
Lulz Security hatte vergangene Woche Sony die nächste Blamage beschert, als die Hacker in die Website der Filmtochter Sony Pictures einbrachen und dort nach eigenen Angaben Zugriff auf eine Million unverschlüsselte Passwörter hatten. Aus „Mangel an Ressourcen“ hätten sie aber nur einige zehntausend heruntergeladen und die Informationen zeitweise online veröffentlicht.

Die Hacker-Gruppe Lulz Security ist erst in diesem Jahr öffentlich hervorgetreten. Bisherige Aktionen waren ein Angriff auf die Website des konservativen Fernsehsenders Fox und eine Attacke auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunksender PBS aus Protest gegen eine Dokumentation über die Enthüllungsplattform Wikileaks.
 
Zuletzt griff sie auch noch eine US-Firma an, die mit der Bundespolizei FBI zusammenarbeitet. Bei Sony hatten Mitte April hatten Unbekannte die Sony-Netzwerke für Konsolen- und Computerspiele sowie den Film- und Musikdienst Qriocity geknackt. Dadurch bekamen sie Zugang zu mehr als 100 Millionen Kundendatensätzen.
 
Das Management beteuerte wiederholt, nach dem riesigen Datendiebstahl alles Erdenkliche für mehr Sicherheit getan zu haben. Deshalb sind erfolgreiche neue Hacker-Angriffe für den japanischen Konzern besonders schmerzhaft. [dpa]

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