Köln – In den nächsten fünf Jahren rechnen Branchenexperten noch nicht mit dem entscheidenden Durchbruch von Handy-TV in Deutschland. Bis 2012 schätzen 43 Prozent der Befragten mit einer Nutzerzahl von unter fünf Millionen.
24 Prozent der 84 vom Verband der deutschen Internetwirtschaft „Eco“ befragten Experten können sich eine stärkere Entwicklung vorstellen und prognostizieren zehn bis maximal 15 Millionen Nutzer für das Fernsehen auf dem Handy.
Koreanische oder japanische Verhältnisse sind demnach hierzulande vorerst nicht zu erwarten. Im „Land der aufgehenden Sonne“ nutzen bereits jetzt über vierzig Millionen Verbraucher Handy-TV. Deswegen dürfte die Frage nach passenden Inhalten entscheidend für die Zukunft dieser neuen Technologie werden.
„Diesbezüglich zeichnet sich ein wenig überraschender Trend ab. 21 Prozent der Befragten sehen die Sportberichterstattung an erster Stelle, 14 Prozent erotische Inhalte“, berichtet Bettina Horster, Leiterin des AK M-Commerce bei Eco. Auf den Plätzen folgen Kurznachrichten (13 Prozent) und Informationsdienste zu Themen wie Wetter und Verkehr (elf Prozent).
Eher geringe Chancen werden den extra auf das Handyformat zugeschnittenen „Daily Soaps“ eingeräumt. Lediglich neun Prozent der Branchenkenner glauben, dass solche Sendungen am ehesten zur Akzeptanz von Handy-TV führen. „Die Content-Anbieter müssen allerdings auch bedenken, dass es sich um eine ganz eigene Gattung handelt. Es wird nicht funktionieren, die Inhalte aus dem stationären Fernsehen 1:1 auf das Handy zu bringen. Für dieses Format müssen neue Konzepte entwickelt und produziert werden“, so Horster weiter.
Dennoch geht die Eco-Verantwortliche davon aus, dass Handy-TV trotz des derzeitigen Rückstands auch in Deutschland durchsetzen wird. Bis dahin müsse laut Horster die Zahl der Endgeräte stimmen und attraktive Inhalten geboten werden. Weiter nannte Sie auch die flächendeckende Verbreitung als Grundvoraussetzung. [lf]
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