Wien – In den frühen Morgenstunden konnten sich die beiden großen Volksparteien Österreichs in Sachen Handy-TV-Frequenzen auf einen Kompromiss einigen. Klarer Verlierer ist dabei der ORF, der nur zwei Programmplätze abbekommt.
Die österreichische Gesetzesnovelle zum DVB-H-Projekt hat es nach langwierigen Verhandlungen durch den Ministerrat geschafft. Laut Angaben der „Wiener Zeitung“ ließ sich die ÖVP nicht davon abbringen, eine weitgehend privatwirtschaftliche Nutzung der Frequenzen einzufordern.
In Österreich soll es zwei Senderpakete mit je 15 Spartenkanälen geben, die kostenpflichtig sind. Zunächst soll das Basispaket an den Start gehen, welches laut „Wiener Zeitung“ den Nutzer eine „geringe, gleichbleibende Gebühr“ kosten soll. Für dieses Paket haben der ORF1, der ORF2 sowie Österreichs Privatsender ATV ein Anrecht, so sie denn selbst eine Frequenz wollen („must-carry-if“-Regelung). Die Einspeisung der Programme ist kostenpflichtig.
Das zweite Angebot soll ein Premiumpaket werden, welches sich aus speziellen Programmen der Mobilfunkbetreiber zusammensetzen wird. Hierfür werden sicherlich höhere Gebühren fällig. Das österreichische Angebot für das mobile Fernsehen für Handys oder ähnliche kleine Empfangsgeräte DVB-H soll pünktlich zur Fußball-EM 2008 auf Sendung sein. [lf]
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