München – Auf drei Millionen „HD-ready“-Fernseher kommen in deutschen Haushalten nur 100 000 HDTV-Receiver. Insgesamt besitzen nur 3,7 Prozent der Besitzer eines solchen Fernsehers eine Quelle für HD-Signale.
Dies Zahlen nannte Wolfgang Wagner, Leiter des Geschäftsbereichs Informations- und Systemtechnologie beim ZDF auf dem BLM-Kongress, der unter dem Motto „Neues Fernsehen. Fernsehen der Zukunft?“ stattfand.
So befinden sich die Nachfolgeformate der DVD noch fest in der Hand der Early Adopters: Bisher stünden laut Wagner in deutschen Haushalten nur rund 1 000 HD DVD- und Blu-ray-Disc-Abspielgeräte. Auch die Zahl von 18 000 HDTV-fähigen Privatkameras deutet klar darauf hin, dass der hochauflösende Fernsehstandard noch in den Kinderschuhen steckt.
Zwar bemängelte der ZDF-HD-Experte die geringe Zahl von HD-Receivern, doch auch sein Sendehaus wagt erst einmal nicht den entscheidenden Schritt nach vorn: Der HD-Starttermin beim ZDF wurde zuletzt auf die Olympischen Winterspiele 2010 verschoben – noch vor einigen Monaten stellte das ZDF in Aussicht, eventuell schon 2008 in Peking mit der Übertragung im hochauflösenden Standard zu beginnen.
Zwar soll es bereits 2009 erste HD-Tests beim ZDF geben, allerdings dürfte dies nicht für eine größere Nachfrage bei HD-Receivern sorgen. Hier greift einmal mehr das viel strapazierte Henne-Ei-Problem bei neuen Technologien: Die Sender beschweren sich auf der einen Seite über den Mangel an Empfangsboxen und die daraus resultierende Unwirtschaftlichkeit einer HD-Ausstrahlung. Auf der anderen Seite geben die Receiver-Hersteller zu bedenken, dass das Kaufinteresse für HD-Boxen ohne ein gewisses Maß an hochauflösenden Angeboten wohl kaum geweckt werden kann. [lf]
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