
Köln – Die Kritik an der GEZ wird kurz vor der Reform-Beratung der Ministerpräsidenten immer lauter. So fordern Experten, den „Riesenapparat“ GEZ mit mehr als 1000 Mitarbeitern abzuschaffen.
„Wenn man zu einer anderen Form der Gebührenerhebung kommt, dann braucht man die GEZ, diesen Riesenapparat, nicht mehr“, zitiert die Nachrichtenagentur dpa den Düsseldorfer Ökonomie-Professor und Chef der Monopolkommission, Justus Haucap.
Die Kölner GEZ zieht für ZDF, ARD-Landesrundfunkanstalten und Deutschlandradio die Gebühren von derzeit 42,5 Millionen Nutzern ein und beschäftigt rund 1 100 Mitarbeiter. „Es stellt sich die Frage, ob die GEZ als Institution wirklich noch nötig ist“, so Haucap. Eine Haushaltsabgabe wäre der richtige Weg, meint Haucap. Die Gebühr könne auch durch die Finanzämter aus dem Steueraufkommen entnommen werden.
Eine kleine GEZ-Behörde mit „deutlich abgespeckter Verwaltung“ will auch Jürgen Doetz, Präsident des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT). „Damit würde der Berufsstand der GEZ-Sheriffs aussterben. Die sind künftig überflüssig, die Bespitzelung würde aufhören, und das wäre ein großer Vorteil“, so Doetz laut dpa. Arbeitslos sollen die GEZ-Mitarbeiter aber nicht werden: Nach Ansicht von Doetz und Haucap soll für sie eine andere Verwendungsmöglichkeit im öffentlichen Dienst gesucht werden.
Erneut hat die FDP eine Medienabgabe gefordert: Die Finanzämter könnten den Einzug als staatliche Aufgabe mitübernehmen, die GEZ solle aufgelöst werden, schlägt der medienpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Burkhardt Müller-Sönksen vor (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [cg]
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