FDP pocht auf Medienabgabe

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – Vor der Beratung über die Reform der Rundfunkgebühren hat die FDP ihre Forderung nach einer Medienabgabe bekräftigt. Diese sei gerechter als die vorgeschlagene Haushaltsabgabe.

Am 9. Juni werden die Ministerpräsidenten das vom Verfassungsrechtler Paul Kirchhof vorgeschlagene Modell der Haushaltsabgabe diskutieren (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). „Die Haushaltsabgabe ist der saure alte Wein Marke GEZ in neuen Schläuchen“, kritisiert Burkhardt Müller-Sönksen, der medienpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. „Es gibt damit kein Ende der Schnüffelei, sondern Schnüffelei ohne Ende. Reformziel muss die Abschaffung der GEZ sein“, sagte der Medienexperte.
 
Im Zuge der Diskussion bekräftigt die FDP nochmals ihre Forderung nach einer Medienabgabe (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Diese sei übersichtlich und gerecht, „weil sie solidarisch von jeder Bürgerin und jedem Bürger mit steuerpflichtigem Einkommen zu leisten wäre“, so die Mitteilung der FDP. Da alle Bürger ohne steuerpflichtiges Einkommen davon befreit wären, seien mit einer solchen Medienabgabe unklare „Sonder- und Befreiungstatbestände“ ausgeschlossen.
 
Die GEZ könnte nach Ansicht der FDP abgeschafft werden: „Den Finanzämtern liegen diese Informationen ohnehin vor, so dass die GEZ funktionslos wäre und abgeschafft werden könnte. So ließe sich die Akzeptanz für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als Institution erheblich steigern.“ Die Medienabgabe würde pro einkommenssteuerpflichtiger Person nur einmal erhoben – und entspräche damit der Forderung des Kirchhof-Gutachtens, die Rundfunkabgabe nicht länger an das Empfangsgerät zu koppeln. Die Höhe der monatlichen Medienabgabe müsste nach einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages rund zehn Euro betragen, um den Bedarf des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu decken. [cg]

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4 Kommentare im Forum

  1. AW: FDP pocht auf Medienabgabe Der Vorschlag ist an sich nicht dumm. Aber nicht richtig durchdacht. Wenn es gerecht sein soll, warum nimmt man dann nicht einen prozentualen Anteil von der Steuer als Abgabe? Geht es nach dem Willen der FDP kann man das Ganze aber sicher noch ausbauen. - Jeden ALG II-Empfänger mit einer Pauschale beteiligen, da diese eh die meiste Zeit vorm Fernseher zubringen. Ausgleichend wäre aber zu berücksichtigen, dass die meiste Zeit davon aber der Privatfunk konsumiert wird. Da dieser jedoch werbefinanziert ist, der gemeine ALG2-Empfänger aber nicht die riesengroße Kaufkraft besitzt, wäre zur Finanzierung von Sendungen wie "Mitten im Leben" durchaus ein Gebührenanteil an die Privaten abzuführen. - Rentner haben einen erhöhten Anteil an Gebühren zu entrichten, da die Produktion der Feste der Volksmusik und des Musikantenstadels überdurchschnittliche Finanzbelastungen nach sich ziehen. - Im Gegenzug könnte man ja Mövenpick-Hotels von der Abgabe befreien. Sorry, ich kann diese gelben Leute einfach nicht Ernst nehmen. Reicht ja, wenns Frau Merkel tut.
  2. AW: FDP pocht auf Medienabgabe Super, dann zahlt jedes im Haushalt lebende berufstätige Familienmitglied ca 10€. Macht bei 4 Verdienenden 40€, dann lieber nicht. So ein Vorschlag kann nur von einer Rettet die Reichen Partei kommen.
  3. AW: FDP pocht auf Medienabgabe die GEZ ist ein bürokratisches Monster mit rund 1000! Mitarbeitern. Der Verein gehört schon längst abgeschafft!
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