Kartellamt will Facebook Nutzung von Drittanbietern verbieten

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Kurz vor dem Abschluss des Verfahrens gegen Facebook machen Meldungen die Runde, dass das Bundeskartellamt harte Maßnahmen gegen das soziale Netzwerk umsetzen will.

Wie die „Bild“ berichtet, plant das Bundeskartellamt in dem mittlerweile drei Jahre währenden Verfahren gegen Facebook dem Internetgiganten zumindest teilweise zu untersagen, dass er weiterhin so regen Datenaustausch mit Drittanbietern betreiben kann wie bisher.

„Wir werden Anfang 2019 eine Entscheidung zu Facebook verkünden. Wir meinen, dass Facebook den relevanten Markt beherrscht“, sagte Kartellamts-Chef Andreas Mundt zu Beginn des Jahres noch der „Rheinischen Post“. Nun scheint das Urteil also bevor zu stehen.

Das Verfahren dreht sich um die Frage, ob das Unternehmen den Kunden unangemessene Geschäftsbedingungen aufzwingt und durch die Art und Weise, wie Daten gesammelt und genutzt werden, seine Marktmacht zulasten der Kunden missbraucht.

„Facebook ist keine gemeinnützige Veranstaltung“, betonte Mundt. „Die Kunden zahlen mit ihren Daten, und sie zahlen mit Aufmerksamkeit für Werbung und Anzeigen. Wenn die Daten der Nutzer nun stärker genutzt und erhoben werden, als vielen Bürgern bewusst ist, kann man dies als Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung bewerten.“

In einer vorläufigen Einschätzung hatte das Kartellamt bereits vor gut einem Jahr moniert, dass das weltgrößte Online-Netzwerk in Deutschland „unbegrenzt jegliche Art von Nutzerdaten aus Drittquellen sammelt“ und mit dem Facebook-Konto zusammenführt. Zu diesen Quellen gehören etwa der Messengerdienst WhatsApp und die Videoplattform Instagram, aber auch Webseiten anderer Betreiber, die auf Facebooks Schnittstellen, wie zum Beispiel „Gefällt mir“-Buttons oder Log-in-Alternativen, zugreifen.

Konkrete Auflagen, die das Kartellamt Facebook aufzwingen soll, wurden durch die Meldungen noch nicht publik. Die Strafen bei Zuwiderhandlung hingegen schon: Dann stünden dem sozialen Netzwerk gegebenenfalls zweistellige Millionenstrafen ins Haus. [bey]

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8 Kommentare im Forum

  1. Jetzt geht diese Firma aber durch diese Entscheidung wohl pleite Wo sollen sie den jetzt noch Geld richtig verdienen außer mit dem Verkauf unserer Daten ? Nur noch Werbung, das ist doch alles old-style. Die Armen Aber, das wird doch eh nix ..... von "planen" zu "machen" ist das hier ein riesen Schritt der aber nur sehr selten auch umgesetzt wird. Wohl wieder ein Politiker der sich da in Szene setzen möchte ? Nach ein paar Tagen dann wieder "was kratzt mit mein Geschwätz von vor ein paar Tagen ?". "Wieder" hervorgehoben da dies ja akt. zum Standard der Politik gehört, aber leider keiner dann auch handelt ...... Wobei das ja alles eigentlich schon aussagt ...
  2. Versteh ich nicht ..... Was hat die Datenweitergabe an z.B. Cambridge-Analytica z.B. mit dann fehlenden legalen Inhalten zu tun ? Facebook wegen Cambridge Analytica angeklagt Legale Inhalte sind weiterhin das was mal der Ursprung von FB war, das dort User ihre Sachen posten ... Werbung, darf ja weiterhin geschalten werden ... da werden ja keine Daten dafür weiter gegeben an die Werbe-Schalter ? Illegal war nur die Weitergabe der Daten, und passiert ist da nicht so viel das man sagen könnte "das tat weh" oder "da wurde einer bestraft" (andere sitzen für weniger im Knast wohl). Massiver Vertrauensbruch: Facebook gibt private Nachrichten von Nutzern weiter (Lustig finde ich hier die Verwendung vom Wort "Vertrauensbruch" übrigens ...) Facebook: 87 Millionen könnten von Daten-Weitergabe betroffen sein Facebook bestätigt Datenweitergabe an Smartphone-Hersteller Facebook-Interna zu Datenweitergabe veröffentlicht .. und das ist doch nur ein kleiner Auszug aus allem dem was war ! Facebook, "Whats-App", darf ja angeblich sogar die Bilder "nutzen" die darüber versendet werden ... alleine das wäre schon eine Frechheit, vor allem dann wenn man - wie das früher zugelassen war - dem widersprechen müsste statt es zu "aktivieren" (was ja sicher keiner der klar denken kann machen würde).
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