Kathrein: „Der Aufschwung ist in der Branche noch nicht angekommen“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Anton Kathrein, Chef des gleichnamigen Unternehmens, sprach im DIGITAL-INSIDER-Interview über DVB-T-Ausbau, Nachwuchssorgen und warum die Branche noch vor dem Aufschwung steht.

DI: Thema DVB-T-Antennen: Wie viel Prozent der Sendemasten sind europaweit mit Kathrein-Technik ausgestattet?
 
Kathrein: Ich habe eine Zahl von 2006 in Deutschland. Da waren 56 Großsendeantennen aufgebaut. 55 haben wir gebaut. In Europa haben wir einen Marktanteil von weit über 90 Prozent bei DVB-T. Jetzt gibt es auch Aufträge aus Südafrika, aus China, Shenzen und Peking. Myanmar fängt ebenfalls mit DVB-T an – ich war selber ganz erstaunt. Wir haben sogar Mitarbeiter reaktivieren müssen. Einer unserer Mitarbeiter würde normalerweise jetzt mit 65 Jahren in Pension gehen. Jetzt beurlauben wir ihn nicht, er kündigt nicht, sondern macht noch ein Jahr weiter, weil er das Norwegen-Projekt bearbeiten muss. Die wollen ihn unbedingt haben. Was Besseres kann mir als Firma doch gar nicht passieren.

DI: Ist denn der Aufschwung in Deutschland tatsächlich angekommen?
 
Kathrein: Nein, in unserer Branche mit Sicherheit nicht. Der April war nicht gut. Der Mai eher zögerlich. Einige Produkte liegen wie Blei in den Lagern. Gut, teilweise sind das Auslaufprodukte, z. B. Arena. Aber der Aufschwung ist bei uns nicht feststellbar. Wir hatten ein sehr gutes erstes Quartal, auch in der Konsum-Branche. Das heißt, es gab keinen Nachlauf-Effekt von Mehrwertsteuer-Erhöhungen und keine Vorwegnahme. Es ist einfach gut gelaufen. Trotz des guten Wetters im Frühjahr läuft es nun sehr zäh. Hätten wir unser Auslandsgeschäft nicht, gäbe es inzwischen Probleme. Aber nachdem wir jetzt mit 57 Firmen weltweit aufgestellt sind, kann ich ausgleichen. Irgendwo ist immer Konjunktur, und dadurch läuft es auch für mich. Das ist so. Wenn einer ehrlich ist, sagt jeder: „Der Mai lief nicht gut, und April war bescheuert.“
 
DI: Passt das zu der allgemeinen wirtschaftlichen Stimmung, die „herbei geschrieben“ wird?
 
Kathrein: Ja, denke schon. Ich wollte das Wort nicht so hart sagen; die ist tatsächlich „herbei geschrieben“. Ich verstehe es selber nicht.
Auf der anderen Seite muss man es positiv sehen. Wir haben in den vergangenen Jahren immer gesagt, dass nur negativ berichtet wird. Jetzt berichten wir positiv …
 
 
Wenn Sie erfahren wollen, wie Anton Kathrein außerdem über die Branche und die Verunsicherung der Endverbraucher denkt und welche Chance qualifizierte Ingenieure beim größten Antennenbauer der Welt haben, dann lesen Sie das vollständige Interview auf www.digitalinsider.de[mg]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Kathrein: "Der Aufschwung ist in der Branche noch nicht angekommen" Vielleicht sollten die endlich die HD-Geräte auf den Markt bringen und auch liefern, dann würde das Geschäft auch wieder laufen...
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