Kirch-Pleite wirkte positiv auf Wettbewerb

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Frankfurt/Main – Die Insolvenz des Kirch-Medienimperiums hat nach Expertenansicht positiv auf die Meinungs- und Informationsvielfalt im deutschen Fernsehen gewirkt.

Das geht aus dem zweiten Bericht der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) hervor, den das Wächtergremium am Dienstag in Frankfurt am Main vorstellte. KEK-Vorsitzender Peter Mailänder sprach von einer „glückhaften“ Entwicklung für den Wettbewerb, der zu mehr Vielfalt im privaten TV geführt habe.
 
Mailänder unterstrich, dass die einzig verbleibende große Mediengruppe – der RTL-/Bertelsmann-Konzern – „nennenswert“ gestärkt aus der Kirch-Pleite hervorgegangen sei. So habe die Gütersloher Gruppe ihren Zuschaueranteil „noch etwas verstärkt“. Das führte der KEK-Vorsitzende aber unter anderem auch auf die Übernahme des Nachrichtensenders n-tv zurück. Die ProSiebenSat1-Gruppe habe zugleich ihren Zuschaueranteil „mit kleinen Einschränkungen“ halten können, fügte er hinzu. KEK-Vize Dieter Dörr verwies zudem auf das Wachsen der dritten nennenswerten Gruppe um den Pay-TV-Sender Premiere. Dessen Entwicklung müsse jedoch abgewartet werden.
 
Im Hörfunk beobachteten die Konzentrationsexperten, dass die RTL-Gruppe ihre starke Stellung weiter ausbaue. Zudem beabsichtigten einige der wichtigsten Höfunkunternehmen die weitere Expansion, darunter der Burda-Konzern, die Oschmann-Gruppe und der Springer-Konzern. Die Zeitungsverlage, die der Kommission zufolge die größte Eignergruppe im Hörfunk stellen, konzentrierten sich zunehmend auf ihr Kerngeschäft der Printtitel.
 
Der Bericht erscheint alle drei Jahre. Er hatte dieses Mal „Sicherung der Meinungsvielfalt in Zeiten des Umbruchs“ zum Thema. [fp]

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