Kirch-Prozess: Zeuge verneint Absprache über Springer-Aktie

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Im milliardenschweren Kirch-Schadenersatzprozess gegen die Deutsche Bank hat das Oberlandesgericht München am Mittwoch die Rolle des Axel-Springer-Verlages unter die Lupe genommen. Der frühere Deutsche-Bank-Chefsyndikus Hans Dieter Krekeler erklärte, dass es keine Absprache Springer-Aktien gegeben habe.

Ein halbes Jahr nach der Insolvenz des KirchMedia-Konzerns im April 2002 hatte die Deutsche Bank die für einen großen Kredit verpfändete 40-Prozent-Beteiligung der Kirch-Gruppe am Axel-Springer-Verlag verkauft. Dabei sicherte sich Verlegerwitwe Friede Springer die Mehrheit an dem Verlag. Der frühere Deutsche-Bank-Chefsyndikus Hans Dieter Krekeler sagte als Zeuge, von einer Abstimmung zwischen der Bank und Springer sei ihm nichts bekannt, nicht einmal gerüchteweise.

„Ich hätte mich auch gegen eine solche Abstimmung gewehrt“, sagte der Bankjurist. Vor der Versteigerung der Springer-Aktien im Oktober 2002 habe die Deutsche Bank das Kreditpaket den anderen Kirch-Gläubigerbanken angeboten, aber die hätten kein Interesse gehabt.
 
Die Erben des verstorbenen Leo Kirch und Insolvenzverwalter seiner früheren Firmen werfen der Deutschen Bank eine Verschwörung gegen den Münchner Film- und Fernsehkonzern vor und fordern in zwei getrennten Prozessen drei Milliarden Euro Schadenersatz für die Pleite. Der damalige Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer hatte wenige Wochen vor Kirchs Insolvenz öffentlich bezweifelt, dass die Banken ihm ohne Verkauf von Konzernteilen frische Kredite geben würden. Am 11. Mai soll die Verlegerin Friede Springer als Zeugin vor Gericht aussagen. [dpa/rh]

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