München – Weil Leo Kirch und einige Manager seines ehemaligen Medienunternehmens trotz Überschuldung weiter Geld ausgegeben haben, fordert der Insolvenzverwalter Kurt Bruder neun Millionen Euro von der ehemaligen Unternemensführung.
Nachdem die außergerichtlichen Vergleichsgespräche zu keinem Ergebnis geführt haben, fand gestern laut Berichten der „Süddeutschen Zeitung“ die erste Verhandlung vor Gericht statt. Dabei war keine der beiden Streitparteien zu Zugeständnissen bereit.
Der Insolvenzverwalter der ehemaligen Kirch-Dachgesellschaft Taurus Holding fordert insgesamt neun Millionen Euro von Kirch und den anderen fünf Beklagten, weil diese trotz Überschuldung noch im Frühjahr 2002 Zahlungen veranlasst haben sollen.
Kirch und seine Vertrauten haben Bruder laut „SZ“-Angaben inzwischen vorgeschlagen, einen Käufer aufzutreiben, dem die noch vorhandenen Vermögenswerte drei Millionen Euro wert sind. Über dieses Angebot werde der Gläubigerausschuss der Taurus Holding in dieser Woche noch beraten, sagte der Anwalt des Insolvenzverwalters der „SZ“.
Sollte die ehemalige Kirch-Dachgesellschaft dieses Angebot ablehnen, wird das Gerichtsverfahren fortgeführt. Laut Angaben des Blattes hat der Richter bereits durchblicken lassen, dann auch frühere Dresdner Bank-Manager anzuhören. [lf]
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