LfM-Chef Norbert Schneider verabschiedet

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Chef der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) Norbert Schneider ist in den Ruhestand gegangen. Die Lobeshymnen zu seinem Abschied waren mitunter etwas ungewöhnlich. Schneider wurde mit dem „großen Bellheim“ oder dem gescheiterten Bundespräsidentenkandidaten Joachim Gauck verglichen.

120 Gäste zollten dem scheidenden LfM-Direktor Norbert Schneider zum Abschied am Donnerstag Respekt: Zum formellen Abschiedsempfang in Düsseldorf kamen ehemalige Weggefährten, Medienpolitiker, Journalisten und viele andere. Unter den Rednern: Frauke Gerlach (Vorsitzende der LfM-Medienkommission), NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann, Medien-Staatssekretär Marc Jan Eumann, der ehemalige ZDF-Intendant Dieter Stolte, FAZ-Medienredakteur Michael Hanfeld sowie Thomas Langheinrich (ZAK). Hanfeld sagte, mit Schneider gehe der „Joachim Gauck der deutschen Medienszene“. Und weiter „Er war mit den Waffen des Wortes noch erfolgreicher als mit den Mitteln des Rechts.“

Dieter Stolte verglich Schneider gar mit dem „Großen Bellheim“ und sagte, sein Wirken habe sich in drei Jahrzehnten zu einer Medienethik gerundet. „Er ist kein Zauderer, aber auch kein Draufgänger. Der Mann weiß einfach zuviel. Mit großer Sensibilität hat er lange Zeit die Entwicklung der Medien verfolgt und es geschafft, Kommerz und Kultur auseinander zu halten.“ Die Bewahrung der Menschenwürde sei ihm wichtig gewesen.

Auch Sylvia Löhrmann konstatierte als stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin das „große Bemühen von Norbert Schneider um mehr Qualität in den Medien“. Medienstaatssekretär Eumann dankte Schneider für die „gute Regulierung im Medienland Nordrhein-Westfalen“. Eumann sprach sich für eine von Schneider seinerzeit angeregte „Stiftung Medientest“ aus.


Der Geehrte sagte, auch und vor allem Medien müssten sich mehr für die Integration engagieren. „Zur öffentlichen Aufgabe der Medien gehört es, etwas gegen Sprachlosigkeit und Spracharmut zu tun. Das Sprachvermögen ist das einzige Vermögen, was auch mittellose Jugendliche bilden können. Die Medien, allen voran das Fernsehen, sind daher zu diesbezüglichen vermögensbildenden Maßnahmen aufgerufen. Ein
Fernsehkolleg Sprache unter Beteiligung der Prominenten eines Systems, angeboten zu angemessenen Zeiten, wäre das mindeste.“

[mw]

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