LfM: Diskussion um Nachfolger von Direktor Brautmeier

2
83
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Am Freitag endet bei der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) die Zeit von Direktor Jürgen Brautmeier. Gegen den designierten Nachfolger kamen kurz vor der Wahl Bedenken auf.

Für Jürgen Brautmeier endet am Freitag die Zeit als Direktor der Landesanstalt für Medien in Nordrhein-Westfalen (LfM). Nach sechs Jahren muss der Historiker seinen Posten räumen, eine weitere Amtszeit hatte eine Änderung des Landesmediengesetzes 2014 unmöglich gemacht, die künftig nur noch promovierte Volljuristen an die Spitze der Medienanstalt lässt. Diese Vorraussetzung erfüllt Tobias Schmid, einziger von der Findungskommission vorgeschlagener Kandidat, dennoch entbrannten um den designierten neuen Direktor kurz vor der Wahl Diskussionen.

Vor allem die bisherigen Posten von Schmid geriet dabei in den Blickpunkt. Denn als Bereichleiter Medienpolitik der RTL-Gruppe und Vorstandsvorsitzender des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) ist er vor allem als Cheflobbyist des privaten Rundfunks tätig und soll nun die Aufsicht über diesen Bereich leiten.
 
Das ist nicht nur in den Augen der Grünen-Politkerin Tabea Rößner ein Widerspruch, denn so mache man den „Bock zum Gärtner“. Auch die Organistion Lobbycontrol ist mit der Entscheidung der Findungskommission nicht einverstanden, wie Timo Lange gegenüber dem Magazin „Medienkorrespondenz“ erläuterte: „Dass mit Herrn Schmid ausgerechnet ein langjähriger Lobbyist des privaten Rundfunks als neuer Direktor der LfM gehandelt wird, ist schwer nachvollziehbar und fragwürdig. Der Interessenkonflikt ist offenkundig, schließlich berührt die Kontrolltätigkeit der Landesmedienanstalt direkt die Interessen von RTL und privatem Rundfunk“.
 
Trotz aller Bedenken scheint einer Wahl von Schmid jedoch nichts entgegenzustehen, ist der Jurist doch ohne Gegenkandidaten. [buhl]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

2 Kommentare im Forum

  1. Es ist doch auch ein Unding, dass der Bereichsleiter Medienpolitik bei RTL nun einen hohen Posten bei der Aufsicht erhalten soll.
  2. ... warum sollte das ein Unding sein? Mit dem neuen Posten wird der Mann den Arbeitgeber wechseln. Und natürlich muß er sich auch an die Regeln des neuen Arbeitgebers halten. Die LfM-NRW ist u.a. für die Regulierung des privaten Rundfunks in Deutschland. Die Posten bei RTL und VPRT wird Schmid aufgeben müssen. Als möglicher Direktor der Landesmedienanstalt muß Schmid sich an die gesetzlichen Vorgaben für die Arbeit der Landemedienanstalten halten. Auf diese Vorgaben hat Schmid keinen Einfluss, denn diese werden vom NRW-Landtag beschlossen. Der Direktor der LfM-NRW trägt die Verantwortung für die Arbeit der Landesmedienanstalt. Entscheidungen werden nicht vom Direktor getroffen, sondern von den jeweils zuständigen Gremien wie beispielsweise die Medienkommission. Ist wurde inzwischen auch zum neuen Direktor gewählt. Von 38 abgegebenen Stimmen erhielt er 33 Ja-Stimmen -> Dr. Tobias Schmid zum neuen LfM-Direktor gewählt
Alle Kommentare 2 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum