Berlin – Vor allem beim Programm und im Bereich der Werbung wollen die kleinen brandenburgischen Lokalfernsehsender künftig enger zusammenarbeiten. Helfen soll dabei eine stärkere Vernetzung der einzelnen Stationen.
Das Vernetzungsprojekt, welches 23 Sender in Brandenburg über einen zentralen Server untereinander und mit den zu versorgenden Kabelkopfstationen verbinden wird, stehe laut eigenen Angaben kurz vor dem Abschluss. Damit wird die Programmverteilung wesentlich vereinfacht und schneller, was auch die Produktion von aktuellen Gemeinschaftsformaten ermöglicht.
„Wir wollen für die Zuschauer, aber auch für die Werbekunden, noch attraktiver werden. Der Grundstein ist gelegt“, erklärte der Vorsitzende des Brandenburgischen Fernsehnetz, Klaus-Peter Tiemann, „nun gilt es, die neuen Chancen und Potentiale der Vernetzung und TV Tankstelle des Brandenburger Fernsehnetzes für die Entwicklung der Lokal TV Veranstalter zu nutzen“.
Der große Vorteil dieser meist sehr kleinen Sender sei die Lokalität, welche eine Berichterstattung aus der Nachbarschaft böte, die es im regionalen öffentlich-rechtlichen Programm oft nicht gebe.
Obwohl die meisten Lokal-TV-Veranstalter inzwischen wirtschaftlich arbeiten, bleibt lokales Fernsehen unterfinanziert. Die Sender in Brandenburg reagieren darauf mit mehr zentraler Werbeakquise. Dabei wünschen sie sich Unterstützung von den Landesmedienanstalten, die helfen könnten, dringend benötigte Reichweitenzahlen künftig länderübergreifend einheitlich zu bekommen.
Hintergrund dieser Bestrebungen ist auch, dass die zuständige Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) die Lokalsender nur bis 2010 mit Infrastrukturhilfen unterstützen darf. Das Programm muss bereits jetzt selbst finanziert werden. „Die Zukunft des regionalen und lokalen Fernsehens muss auch in der Medienpolitik eine größere Beachtung finden“, appelliert auch der Direktor der MABB Hans Hege für die Zukunft der kleinen Sender. [lf]
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