Unterbergen – Mangelnde Unterstützung der kundenfreundlichen CI-Technologie wirft der Hersteller des Alphacrpyt-Moduls in einem Rundumschlag den Marktteilnehmern vor.
Dabei unterstellt Mascom den Kabelbetreibern und Plattformanbietern, dass es ihnen vor allem um die Gewinne aus dem Vermietgeschäft mit Receivern ginge.
„Premiere, Kabel Deutschland und auch Unity Media erlauben bis heute keinem Hersteller die Fertigung eines freien Common Interfaces“, beschwert sich Mascom-Geschäftsführer Heinz Gruber. „Wir würden gerne die Lizenzen hierfür zahlen und die Module eigenverantwortlich in den Markt bringen – wenn man uns nur ließe.“
Und auch die großen Verschlüsselungsanbieter würden, so Mascom, die CI-Module teilweise durch ihre „absichtlich völlig überzogenen internen Sicherheitsrichtlinien regelrecht blockieren“. So mutmaßt Mascom, dass es den Conditional Access-Anbietern wohl anscheinend lieber sei, von vielen einzelnen Herstellern Lizenzgebühren für in Receiver eingebaute Decoder zu kassieren als nur von einigen wenigen CI-Modul-Herstellern.
Die von allen Beteiligten angeführte Sicherung des Jugendschutzes durch eigene Boxen erfülle nur eine „Alibifunktion“. CI-Module könnten den Jugendschutz mindestens genauso sicher gewährleisten wie die derzeitige Lösung, verspricht der CI-Module-Hersteller. „Premiere-Geräte, auch aktuelle HDTV-Receiver, können jederzeit mit einem kleinen Softwarepatch von Kopier- und Jugendschutz befreit werden.“
Diese Vorgehensweise der großen Marktteilnehmer erreicht laut Mascom vor allem eins: Jeder Kunde, der keinen Receiver-Turm möchte, würde kriminalisiert. Je mehr die Plattformbetreiber Zuschauer durch Techniksperren einschränken, desto schneller wachse der Markt für gepatchte, illegale Produkte aus dem Internet.
Deswegen rät der Alphacrypt-Hersteller den Zuschauern, vermehrt Druck auf die Hersteller und Netzbetreiber auszuüben. „Die Pay-TV- und Kabelnetzbetreiber müssen“, laut Mascom-Pressemitteilung, „dieses täglich größer werdende Problem lösen und endlich offizielle, in allen CI-Receivern und IDTV (TV Geräte mit integriertem digital Empfangsteil) funktionierende Common Interface Module zulassen.“[lf]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com