Kiel – In Diskussionsrunden sind die Rundfunkgebühren ein Dauerbrenner. Nicht anders war das bei den Medientagen Nord.
Zu den Brennpunkten gehören vor allem die Höhe und die Art und Weise, wie diese Gebühren in Deutschland erhoben werden. Derzeit kursieren neue Modelle der Finanzierung, an denen sich jedoch die Geister scheiden.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Christensen ist ein Verfechter des Haushaltsmodells: „Wir müssen ein einfaches, unbürokratisches System schaffen.“ Rückendeckung für diese Einschätzung gab es von Margarete Böge, Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein, die eine Kopplung der Rundfunkgebühr an die Haushalte befürwortet.
Erwartungsgemäß sprach sich derweil ZDF-Intendant Markus Schächter für den Erhalt der Gebühr an und begründete seinen Standpunkt damit, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf diese Finanzspritze angewiesen sei. Das provozierte prompt Gegenwind vom Privatsender RTL. Dessen Geschäftsführerin Anke Schäferkordt, sieht in der Gebühr vor allem eine Verzerrung des Wettbewerbs: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss die Lücke im Angebot schließen, die der private Rundfunk hinterlässt. Das ist seine Aufgabe und nicht der Wettbewerb mit den Privaten.“
Während Schäferkordt für den geplanten Public-Value-Test die Unterstützung des Sender signalisierte, hielt sie sich in Sachen Internet eher zurück. Dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk hier die eingestellten digitalen Inhalte gebührenfinanziert, sei kritisch zu betrachten. Schächter hielt mit dem bereits bekannten Argument dagegen, dass nur so junge Leute gewonnen werden könnten. [ft]
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