Leipzig – Werden sich die verschiedenen Parteien nicht einigen, wird Handy-TV untergehen, so das Fazit auf dem Panel „Mobiles Fernsehen – Worauf kann sich der Nutzer verlassen?“ des Medientreffpunkts Mitteldeutschland in Leipzig.
Zwei Standards, Gerangel um die Frequenzverteilung und hohe Lizenzkosten sind die drohenden Vorboten, die verhindern könnten, dass für mobiles Fernsehen ein Massenmarkt entsteht.
Henrik Rinnert, Geschäftsführer der Mobiles Fernsehen Deutschland GmbH (MFD) plädiert deshalb für eine Zusammenführung der Übertragungsstandards DMB (Digital Multimedia Broadcasting) und DVB-H (Digital Video Broadcasting Handheld). Nur so könne laut Rinnert eine Knappheit an Programmplätzen verhindert werden.
Über DMB werden derzeit 20 Millionen Menschen versorgt. TV-Angebote über DVB-H sollen im kommenden Jahr starten. Georg Lütteke, Leiter der Arbeitsgruppe Interaktives Fernsehen bei der Deutschen TV-Plattform, befürchtet, dass die Unternehmen aus proprietären Standards und den dazugehörigen Lizenzen ihr Geld machen wollen, was letztendlich einen Massenmarkt verhindert, wenn sich die Beteiligten nicht einigen können.
Ganz so negativ sieht Rinnert die Zukunft des Handy-TV aber nicht. Er rechnet mit einer solchen Einigung in drei bis fünf Jahren. „In zehn Jahren wird Handy-TV genauso selbstverständlich sein wie heute die Kamera am Mobiltelefon“, prognostizierte der MFD-Geschäftsführer in Leipzig. [lf]
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