Stuttgart – Die Verbreitung des Rundfunks auf analogen Wegen verliert in Deutschland immer mehr an Bedeutung.
Wo das Fernsehen vielfach bereits auf die digitalisierte Ausstrahlung der eigenen Programme setzt, zieht inzwischen auch das Radio nach. In Verbreitungsfragen hat das eine positive Konsequenz: Waren Frequenz im UKW-Band bisher relativ knapp vertreten, verliert dieser Engpass immer mehr an Relevanz.
„Deutschland hat auf der internationalen Wellenkonferenz eine erhebliche digitale Übertragungskapazität für den Rundfunk dazu gewonnen“, betonte Thomas Langheinrich, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation (LfK) in Baden-Württemberg. Zudem verwies er im Rahmen der Jahrestagung baden-württembergischer Zeitungsverleger darauf, dass die Ressourcen für die Verbreitung von digitalen Programmen in den nächsten um das Sechsfache steigen werden.
Künftig könnten in dem Bundesland weitere 24 Plätze für Fernsehprogramme sowie 96 Übertragungsbereiche für Handy-TV oder 2700 Hörprogramme entstehen. Dies bringe allein die Digitalisierung von vier auf herkömmlichem Wege verbreiteten Fernsehsendern mit sich.
Aus rein technischen Gesichtspunkten wäre der Platz bereits nutzbar. Allerdings existiert diese Planung bisher nur auf dem Papier. Um das verfügbare Potenzial tatsächlich anzapfen zu können, bedarf es funktionierender Geschäftsmodelle und neuer Offerate, die zugleich marktfähig und finanzierbar sein müssen.
Darüber hinaus müsste der Zugang für Nutzer deutlich bezahlbarer werden. Dies betrifft sowohl die auf dem Markt angebotenen Empfangsgeräte, als auch die Programme an sich. [ft]
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