Mehrere Kinos fordern Ausschluss von Netflix-Film bei Berlinale

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Mehrere Kinobetreiber haben den Ausschluss eines Netflix-Films aus dem Wettbewerb der Berlinale gefordert. Es deute alles darauf hin, dass Isabel Coixets Drama „Elisa y Marcela“ nicht regulär ins Kino komme, meinen sie.

„Wir fordern daher, den Beitrag außer Konkurrenz zu zeigen“, heißt es in einem Brief an Festivaldirektor Dieter Kosslick und Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Bisher hätten rund 160 Kinobetreiber den Aufruf unterschrieben, teilte der Verband AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater am Montag mit. Nach früheren Angaben Kosslicks wurde dem Festival versichert, dass der Coixet-Film in Spanien ins Kino kommt.

Streamingdienste produzieren immer mehr eigene Filme. Es gibt aber Debatten, ob sie bei Filmfesten mitmachen sollen. In Cannes gab es Auseinandersetzungen. In Venedig dagegen ging der Netflix-Film «Roma» ins Rennen und gewann den Goldenen Löwen. Die Kinobetreiber fürchten um ihre Geschäfte, weil Filme von Streamingdiensten oft nicht oder nur kurz ins Kino kommen.

„Elisa y Marcela“ soll am Mittwoch auf der Berlinale laufen. „Unser Stand ist, dass es einen Kinostart in Spanien geben wird“, sagte eine Sprecherin des Filmfestivals am Montag. Netflix hält die Vertriebsrechte an dem Film und hatte in der Vergangenheit betont, dass der Film in Spanien ins Kino kommen soll. An diesen Plänen habe sich nichts geändert, hieß es auf Anfrage. [dpa]

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15 Kommentare im Forum

  1. "Die Kinobetreiber fürchten um ihre Geschäfte, weil Filme von Streamingdiensten oft nicht oder nur kurz ins Kino kommen." Versteh die Meldung nicht, bei gut gemachten Kinofilmen, müssen die Leute doch erstmal ins Kino gehen, wenn diese gesehen werden wollen. Oder ist man einfach an dem Punkt angelangt, dass Netflix bereits jetzt eine ähnliche Qualität bietet wie frühere Hollywood Produktionen?
  2. Jo, Netflix produziert selber Filme in Kinoqualität, die dann nicht im Kino laufen oder nur sehr begrenzt, damit diese für die Oscars zu gelassen werden. Das krasseste Beispiel ist wahrscheinlich der Oscarfavorit Roma: ROMA | Netflix – offizielle Webseite
  3. Es soll sich keiner beklagen, wenn Netflix in die Bresche springt. Die alteingesessenen Filmstudios sind sich nämlich mittlerweile für viele kleine und mittelgroße Filme zu schade. Und Netflix macht m.E. nach die Sache gut. Also haben diese Filme auch ihre Berechtigung bei solchen Festivals, auch wenn sie in erster Line gleich direkt beim Dienst gezeigt werden.
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