Köln – Von Fragen zur europäischen Mediengesellschaft bis zur Konvergenz der Medien reicht die thematische Bandbreite des 19. Medienforums NRW, das am 18. Juni in Köln beginnt.
Bis zum 20. Juni wollen Experten auf dem wichtigsten Medientreffpunkt des bevölkerungsreichsten Bundeslandes in mehr als 60 Diskussionsrunden einen Überblick über aktuelle Entwicklungen der Branche geben.
Als einer der größten europäischen Medienkongresse widmet sich das Forum diesmal schwerpunktmäßig europäischen Themen, zumal Deutschland noch den EU-Vorsitz innehat. Das ist auch der Grund, warum die EU-Ratspräsidentin und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 19. Juni erstmals auf einem Medienkongress eine Grundsatzrede zur europäischen Mediengesellschaft halten wird.
Weiterer prominenter Besuch hat sich aus Brüssel angesagt. Am 18. Juni wird die für Medien zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding ihre Zielsetzungen zu europäischen Regulierungsfragen erläutern. Außerdem wird sie auf dem Filmkongress zum Thema „Tritt der europäische Film auf der Stelle?“ sprechen.
Ein weiteres Schwerpunktthema ist die Konvergenz der Medien, ein Trend, dem ein Konvergenzkongress an den beiden letzten Tagen des Medienforums Rechnung trägt, während Film und Fernsehen die beiden ersten Forumstage dominieren. „Nachdem die Konvergenz von traditionellen Massenmedien, Telekommunikationsnetzen, digitalen Plattformen und neuen Online-Angeboten lange angekündigt wurde, ist sie jetzt Realität“, heißt es in einem Grußwort von NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) zum Kongress. Rüttgers wird am 18. Juni auch die Eröffnungsrede halten.
Der Konvergenzkongress wird neben neuen Trends wie Web 2.0 und Internet-Fernsehen auch Neuigkeiten bei den Mobilmedien behandeln. „Bewegtbilder werden heute auf Handys übertragen, in Videospiele integriert oder finden ein ‚Second Life‘ im Internet“, erläutert Joachim Gerth, Geschäftsführer des Düsseldorfer Unternehmens LfM Nova GmbH, das das Medienforum wie im Vorjahr organisiert. Ergänzend dazu diskutieren Branchenvertreter weitere aktuelle Entwicklungen der Medienwelt auf einem Gamesday und einem Podcastday. Dazu gibt es einen Fernsehkongress, der vor allem Aspekte der Digitalisierung beleuchtet.
Im Rahmen des Medienforums, das in diesem Jahr Medienberichten zufolge über ein Budget von 3,1 Millionen Euro verfügt, organisiert die Filmstiftung NRW einen fünftägigen Filmkongress mit Diskussionsrunden und einem Koproduktionstreffen mit europäischen Filmproduzenten. Mit einigem Stolz präsentiert die Filmstiftung zudem in sieben „Kino Specials“ Filme, die sie in jüngster Zeit unterstützt hat.
In mehreren Kölner Kinos sind unter anderem der spannende Sportlerfilm !Flying Scotsman! von Douglas Mackinnon, das Kölner Ehedrama „Gegenüber“ von Jan Bonny und das im Ruhrgebiet gedrehte Sozialdrama „Für den unbekannten Hund“ von Dominik und Benjamin Reding zu sehen. Als Höhepunkt darf Fatih Akins Spielfilm „Auf der anderen Seite“ gelten, der auf dem Festival in Cannes gerade den Drehbuchpreis gewonnen hat.
Bereits am 14. Juni beginnt im Rahmen des Medienforums die zweite Ausgabe des Festivals „Großes Fernsehen“. Bis zum 18. Juni zeigen im Kino Cinedom 17 Sender und Produktionsfirmen etwa 50 Beiträge, die meisten davon als Premieren. Die Palette reicht von aufwändigen Fiction-Produktionen über Dokumentarfilme und Serien-Novitäten bis zu neuen Formaten für Vorschulkinder.
Ans breite Publikum schließlich richtet sich das neu gestaltete medienfest.nrw, das vom 15. bis 17. Juni im Kölner Mediapark Einblicke in Arbeitsfelder gewährt und Berufschancen in der Medienbrache aufzeigt. (ddp-nrw)[lf]
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