Microsoft will mit neuem Betriebssystem die Schüler erreichen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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„Windows 10 S“ nennt sich der neue Versuch von Microsoft, eine neue Käuferschicht zu erreichen. Die Light-Version des aktuellen Betriebssystems wurde speziell für den Bildungsbereich geschaffen und zielt vor allem auf die Schüler ab.

Microsoft hat am Dienstag in New York eine neue Light-Version seines Windows-Betriebssystems speziell für den Bildungsbereich vorgestellt. Zugleich präsentierte der Softwarekonzern mit dem „Surface Laptop“ ein neues Notebook aus eigener Entwicklung für den Einsatz in Schulen mit einer Akkulaufzeit von bis zu 14,5 Stunden.

Bei Windows 10 S habe sich Microsoft von den Bedürfnissen der Lehrer und Schüler inspirieren lassen, sagte der bei Microsoft weltweit für den Bildungsbereich zuständige Manager Anthony Salcito. Die neue Version „Windows 10 S“ sei an das schulische Umfeld angepasst. Dort sei kein reichhaltiger Funktionsumfang erforderlich, sondern die Geräte müssten flexibel einsatzfähig und leicht zu verwalten sein, sagte Salcito.
 
Mit Hilfe einer Set-Up-Anwendung sollen IT-Administratoren an den Schulen PCs zum Beispiel in weniger als 30 Sekunden einrichten können. Alle Anwendungen für Windows 10 S wie ein vollwertiges Office 365 stehen ähnlich wie bei Googles Chromebook im App Store von Windows zur Verfügung. Auch vielgenutzte Programme anderer Hersteller aus allen wichtigen Anwendungsbereichen sollen zur Verfügung stehen.
 
Besonderen Wert habe man auch auf Sicherheits-Features gelegt, sagte Salcito. Nachdem die bereits über den Windows App Store geprüften Anwendungen heruntergeladen sind, laufen sie lokal dann innerhalb eines abgesicherten „Containers“. Das solle im Klassenzimmer für eine kürzere Anmeldezeit und gleichbleibende Leistung sorgen.
 
Neue Funktionen in der Software „Microsoft Teams“ sollen das Kollaborations-Werkzeug zu einem zentralen Anlaufpunkt für die digitale Zusammenarbeit im Unterricht machen. Lehrer sollen darüber Aufgaben verteilen, Lehrinhalte personalisieren und Arbeiten benoten können. Zugleich soll die Software als Plattform für den Austausch zwischen Schülern, Eltern und Kollegen dienen.
 
Microsoft greift mit der neuen Light-Version vor allem Googles Chromebooks an. Vor allem in US-Schulen hatte Google mit seinem Chrome-Betriebssystem ausgestatteten Rechnern zuletzt gepunktet und Apple mit seinen Macs und iPads verstärkt Konkurrenz gemacht. Geräte mit Windows 10 S soll es bereits für weniger als 200 Dollar geben.
 
Windows 10 S soll optional auf einer breiten Palette verschiedener Notebooks aus ganz unterschiedlichen Preis- und Ausstattungs-Klassen laufen. Am Dienstag präsentierte das Unternehmen erste Geräte von Hardware-Partnern wie Acer, Asus, Dell, Fujitsu, HP, Samsung und Toshiba.
 
Windows 10 S soll dabei für eine besonders lange Batterielaufzeit sorgen. In den kommenden Monaten würden weitere Geräte auf den Markt kommen, von preiswerten PCs bis hin zu hochwertigen Premium-Geräten, kündigte Microsoft an.
 
Microsofts Surface Laptop mit einem 13,5-Zoll großen, berührungsempfindlichen Display und 14,5 Stunden Akkulaufzeit dürfte dabei als Aushängeschild fungieren. Es stehe ab sofort im Microsoft Store zur Vorbestellung bereit, ab dem 15. Juni soll es in Deutschland ab rund 1150 Euro in den Handel kommen. [dpa/buhl]

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58 Kommentare im Forum

  1. Für den Preis bekommt man schon hochwertige Notebooks mit viel mehr Leistung und ohne Gängelung im Betriebssystem (z.B. kein anderer Browser als Edge möglich, nur Bing-Suche).
  2. Ich gehe mal davon aus dass die Gerätehersteller Windows S für lau auf die Rechner installieren dürfen. Windows S wird wohl nur an Hersteller von PC und Notebooks geliefert, und ist für Kunden im Einzelhandel gar nicht erhältlich. Im Prinzip halte ich das für einen cleveren Schachzug von Microsoft. Sparen sich die Gerätehersteller doch die Lizenzkosten für Windows u. wenn der Kunde die Einschränkungen entledigt haben möchte muss dieser die entsprechende Windowslizenz (bei MS) nachkaufen. Eine Option zum Upgrade von Windows 10 S auf Windows 10 Pro hat MS doch – gegen Bezahlung – vorgesehen. Wobei es (bislang) zusätzlich noch die Windows 10 Education Version gibt. Mal schauen ob MS diese dann einstellen wird. Und ehrlich gesagt halte ich den Surface Laptop für Schüler für zu kostspielig. Das können wohl nur die wenigsten Eltern stemmen mal eben 1000 € pro Schüler an Lernmittel auszugeben. Und für das übliche Lernmittelbudget von Schulen dürften die Geräte ebenfalls zu teuer sein.
  3. Ja der Bericht klingt zunächst nach "Volks-PC" und endet in einem High Tech Preis. Wie so oft sind gewisse Dinge in den USA wesentlich unter dem Preis, den der Europäer zahlen darf....
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