Murdoch verramscht Online-Netzwerk Myspace unter Preis

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Medienriese News Corp. will laut einem Zeitungsbericht noch mindestens 100 Millionen Dollar für sein Online-Netzwerk Myspace haben. Bis Ende der Woche werde etwa ein halbes Dutzend Angebote für den einstigen Pionier des Sozialen Internets erwartet.

Das berichtete das „Wall Street Journal“ am Mittwoch. Darunter seien vor allem Finanzinvestoren. Medienmogul Rupert Murdoch hatte 2005 damals aufsehenerregende 580 Millionen Dollar für Myspace bezahlt und investierte danach noch stark in die Weiterentwicklung der Website. Unter der Regie von Murdochs News Corp. häufte das Netzwerk aber immer höhere Verluste an. Mit einem Verkauf sei bis Juni zu rechnen, schrieb das „Wall Street Journal“ weiter.

Myspace war im Wettlauf der Online-Netzwerke vom jüngeren Rivalen Facebook abgehängt worden. Facebook wuchs immer schneller und hat inzwischen rund 600 Millionen Nutzer. Myspace steckte dagegen lange bei gut 100 Millionen Mitgliedern fest, derzeit laufen laut Medienberichten die Nutzer in Millionen davon. Mit der gesunkenen Bedeutung schwanden auch die Werbeumsätze und die Hoffnung auf Gewinne.

Zuletzt versuchte der einstige Marktführer, sich als Unterhaltungsplattform neu zu erfinden. Vor einigen Wochen war deshalb auch dem Online-Musikdienst Vevo ein Interesse an Myspace nachgesagt worden. Inzwischen sei es jedoch abgekühlt, schrieb das „Wall Street Journal“ jetzt.

Es würden verschiedene Varianten für einen Verkauf durchgespielt, hieß es unter Berufung auf einen Beteiligten. Bei manchen könnte News Corp. noch einen Minderheitsanteil an dem Netzwerk behalten. Der Kreis der Interessenten sei seit Öffnung der Bücher im Februar geschrumpft. Ihre Pläne für die Zukunft von Myspace seien noch unklar.

Bereits im Januar setzte Myspace-Chef Mike Jones die Hälfte der damals noch rund 1 000 Mitarbeiter auf die Straße, darunter auch alle 30 Beschäftigten in Deutschland. Branchenexperten schlossen schon damals nicht aus, dass Myspace einfach dichtgemacht werden könnte, wenn sich kein Käufer findet. [dpa/ar]

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