Musikstreaming erfolgreicher als CDs, Vinyl und Downloads zusammen

89
700
Smartphone, Kopfhörer, Katze; © Volodymyr - stock.adobe.com
© Volodymyr - stock.adobe.com

Audiostreaming hat seine Bedeutung als umsatzstärkstes Format im deutschen Musikmarkt mit erneut deutlich gewachsenen Nutzungszahlen im Vorjahr untermauert.

Laut Sonderauswertung des Marktforschungsinstituts GfK Entertainment und des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI) wurden 2020 hierzulande mehr als 139 Milliarden Musik-Streams verzeichnet. 

Das seien fast ein Drittel mehr als 2019 (107 Milliarden) und drei Viertel mehr als 2018 (79,5 Milliarden), berichtete der BVMI am Freitag. Vor einem Jahr hatte der Verband zu den Jahreszahlen 2019 mitgeteilt, Streaming über Plattformen wie Spotify, Amazon, Apple Music, Tidal oder Deezer habe mit 55 Prozent Anteil am Gesamtumsatz der Branche CDs, Downloads und Vinyl weit hinter sich gelassen. 

BVMI-Vorstandschef Florian Drücke sagte nun, dies sei „eine Dynamik, die wir seit mehreren Jahren sehen, auch in der Zeit vor der Pandemie. Musik wird inzwischen zu erheblichen Teilen online gehört, was sich entsprechend auch im Marktmix widerspiegelt.“ So hätten in den ersten sechs Monaten 2020 rund zwei Drittel des Umsatzes aus Audiostreaming-Einnahmen bestanden. Zusammen mit Downloads und Videostreaming „wurden insgesamt drei Viertel des Umsatzes online erwirtschaftet“. 

Der Geschäftsführer von GfK Entertainment, Mathias Giloth, sagte: „Insbesondere Musik „Made in Germany“, die über die Hälfte der Top-100-Streaming-Jahrescharts ausmacht, ist dabei sehr beliebt – und zwar aus so unterschiedlichen Genres wie Hip-Hop, Dance oder Pop.“ Er fügte hinzu: „Die Tage, an denen deutschlandweit am meisten gestreamt wurde, waren einmal mehr Heiligabend und Silvester“ mit 605 Millionen beziehungsweise 537 Millionen Zugriffen – zwei Rekordwerte. Grundlage der Auswertung waren werbebasierte und kostenpflichtige Musikstreams ab 31 Sekunden Dauer.

Bildquelle:

  • smartphonekatze: © Volodymyr - stock.adobe.com

89 Kommentare im Forum

  1. Wie können die armen Plattenfirmen da noch was verdienen? Ein Monat Streaming ist ja billiger als 1 CD
  2. Die Plattenfirmen verdienen, bei den Künstlern bin ich mir nicht sicher. Ich gehe eher davon aus, dass sich das Streamen und damit die monatlich 10€ für viele Kunden nicht lohnt. Viele Leute hören oft das gleiche. Wenn die sich drei Bravo Hits kaufen, kommen die auch über eine lange Zeit damit aus. Mehr Auswahl hat ein Hitradio auch nicht, und es reicht offensichtlich.
  3. Ein Arbeitskollege empfiehlt mir das ständig. Da findet er auch jegliche Metal Bands, die ich auch höre, aber ich verzichte. CDs und gekaufte MP3s bzw. FLAC sind mir viel lieber und ist flexibel. Fürs Streaming benötigt man die App, was eine gewisse "Abhängigkeit" verursacht. So kann ich jederzeit legal meine gekauften Sachen nutzen auf verschiedenen Geräten ohne vom Handy per Bluetooth und bla etwas übertragen zu müssen und mit dem Internet verbunden zu sein.
Alle Kommentare 89 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum