Mutmacher für Deutschland: Lorenzen Communication

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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1991 gründeten Sönke Lorenzen die Firma Lorenzen Communication. Das Sortiment umfasst Digitalreceiver für den Antennen- sowie Zubehör für den Satelliten-Empfang. DF sprach mit dem Gründer über den Standort Deutschland.

Warum halten Sie am Standort Deutschland fest?

Lorenzen: Kommunikation ist heutzutage wichtig. Wenn man dann die gleiche Sprache spricht, sind Fehler meistens früher zu erkennen. Zum anderen sind die Wege kürzer und ich erreiche eine viel höhere Flexibilität. Außerdem besteht zwischen Produkten aus Fernost und Deutschland noch große Qualtiätsunterschiede, während die Kosten fast auf dem gleichen Niveau sind. Wir werden natürlich in Deutschland bleiben, denn man kann nicht auf der einen Seite vom Sozialstaat Deutschland profitieren und dann ins Ausland verlagern. Vielmehr freue ich mich, wenn ich am Jahresende eine Million Steuern zahlen darf, denn damit trage ich dazu bei, dass Deutschland eine Zukunft hat.

Was muss in Deutschland besser werden, damit mehr Arbeitsplätze entstehen

Lorenzen: Wir brauchen für circa zwei Jahre eine Große Koalition, die die erforderlichen einschneidenden Reformen durchzusetzt. Danach kann man wieder zu den gewohnten Rollen von Regierung und Opposition zurückkehren. Es wird zwar viel Widerstand geben, aber im Endeffekt werden so Vertrauen in die Wirtschaft und Arbeitsplätze geschaffen.

Wie viele neue Jobs haben Sie im letzten Jahr geschaffen? Wie viele werden Sie in diesem Jahr schaffen?

Lorenzen: Ende 2004 haben wir einen herben Schlag durch einen Großkunden erfahren. Deswegen mussten wir Anfang 2005 unser Personal etwas abbauen. Nachdem wir gemeinsam zum Angriff geblasen haben, haben wir die Talsohle durchschritten und suchen nun händeringend neue Mitarbeiter.

Warum ist gerade Ihr Unternehmen hierzulande so erfolgreich tätig?

Lorenzen: Wir schneiden oft alte Zöpfe ab. Unser Ziel ist es, nicht erst zu reagieren, wenn eine negative Entwicklung eintrifft. Die Entscheidungswege in unserem Hause sind sehr kurz. Wir halten alles sehr demokratisch und besprechen alles, letztendlich aber entscheide ich!

Was sagen Sie ständigen Zweiflern und Nörglern in der „Standort-Deutschland-Debatte“?

Lorenzen: Denen rate ich, sich ein „One-Way-Ticket“ in ihr gedachtes Schlaraffenland zu holen. Wenn wir es in Deutschland schaffen, nicht nur von Taten zu reden, sondern diese auch umzusetzen, dann gilt auch wieder mein Spruch: „Wo wir sind, ist vorne!“ Man muss nur kämpfen, denn gemeinsam sind wir stark.

Herr Lorenzen, bitte ergänzen Sie die folgenden Halbsätze: Deutschland ist ein toller Standort, weil…

Lorenzen: …es sich lohnt, für dieses Land gemeinsam nach vorne zu gehen!

Wenn Frau Merkel Kanzlerin wird, dann…

Lorenzen: …sollte sie ein „Liebling“-Schatten-Kabinett aufstellen, um die Wahl zu gewinnen. Anschließend sollte sie diese „Lieblinge“ durch knallharte Fachleute ersetzen.

Wenn Herr Schröder Kanzler bleibt, dann…

Lorenzen: …schwindet das Vertrauen in die Wirtschaftsmacht Deutschland noch weiter!

Die drei wichtigsten Dinge, die es in Deutschland anzupacken gilt, sind…

Lorenzen: …Arbeitslosigkeit in den Griff kriegen, zukunftssichere Rentenreformen und einfachere Steuergesetzgebung.

Wenn die zum Aufschwung notwendigen Reformen umgesetzt werden, dann…

Lorenzen: …erleben wir mittelfristig ein blühendes Deutschland, strahlen positive Effekte in die EU aus und schaffen eine Vollbeschäftigung, „die Glück und Zufriedenheit nach
sich zieht“.
 

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In Deutschland gibt es immer noch Unternehmen, die von hier aus erfolgreich sind.Um diesen Firmen ein Gehör zu verschaffen, hat DIGITAL FERNSEHEN zusammen mit den Schwesterpublikationen des Auerbach Verlags die Aktion „Mutmacher für Deutschland“ ins Leben gerufen. [ak]

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