Nach der Manipulations-Affäre im ZDF hat sich CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer dafür ausgesprochen, sämtliche Rankings und Umfragen des Senders künftig unter Aufsicht eines Notars zu stellen. Nur mit intensiver Kontrolle könne der Image-Schaden behoben werden.
Die Manipulations-Affäre rund um das Ranking bei „Deutschlands Beste“ hat dem Ansehen und der Glaubwürdigkeit des ZDF schwer geschadet, ein Umstand, den nach Programmdirektor Norbert Himmler und Intendant Thomas Bellut nun auch der Fernsehrat des Senders beklagt hatte. Der Ruf nach Konsequenzen ist laut, auch aus der Mainzer Chefetage, doch gilt es diese nicht nur personell zu ziehen, sondern auch hinsichtlich der Frage, wie ein solcher Fall künftig verhindert werden kann. CSU-Generalsekretär und Fernsehrat-Mitglied Andreas Scheuer hat da konkrete Vorstellungen, wie das aussehen könnte: Ein Notar als Aufsicht, wie er am Montagabend in München erklärte.
„Alles, was im ZDF mit Umfragen, Rankings oder Hitlisten präsentiert wird, muss unter notarielle Aufsicht gestellt werden“, zitierte die „Welt“ den Politiker auf ihrem Online-Portal. Dieser könne sicherstellen, dass bei künftig erstellten Listen alles mit rechten Dingen zugehe. „Nach so einem ZDF-Gate helfen nur totale Transparenz und intensive Kontrollen auch durch Gremien“, um das verloren gegangene Vertrauen in den Sender wiederherzustellen, so die Ansicht des Politikers.
Das ZDF hatte Anfang Juli in einer TV-Show die je 50 beliebtesten Männer und Frauen Deutschlands vorgestellt. Das Ranking sollte dabei auf Grundlage einer Forsa-Umfrage, eines Online-Votings sowie einer Umfrage unter den Lesern der Zeitschrift „Hörzu“ erstellt werden. Die tatsächlichen Ergebnisse bekamen die Zuschauer allerdings nicht zu sehen. Denn um den eingeladenen Gästen möglichst attraktive Plätze im Ranking zu sichern, wurden die Listen im Vorfeld von der Redaktion manipuliert, wie das ZDF vergangene Woche zugab. Dabei wurden deren Namen mitunter deutlich nach oben gestuft. [fm]
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