Netzneutralität: Medienexperte lobt und kritisiert Telekom

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Telekom steht wegen ihres Datenvolumen-Plans derzeit heftig in der Kritik. Medienexperte Torsten J. Gerpott kann den Schritt allerdings zum Teil nachvollziehen: Es könne nicht sein, das einige auf Kosten anderer den Netzausbau erzwingen ohne dafür zu zahlen.

Nur wenige lassen in diesen Tagen an der Deutschen Telekomein gutes Haar. Vom Ende der Flatrate und von einer Gefahr für die Netzneutralität ist die Rede. Professor Doktor Torsten J. Gerpott von der Universität Duisburg-Essen hingegen hegt für den gewagten Schritt der Bonner durchaus Sympathie. „Es kann nicht sein, das einige wenige auf Kosten der anderen einen Netzausbau erzwingen und nichts dafür bezahlen sollen“, so Gerpott gegenüber dem DF-Schwestermagazin DIGITAL INSIDER.

Gemeint sind jene Power-User, die täglich jeder für sich für einen mehrere Gigabyte großen Datenverkehr sorgen. „Alle empirischen Studien zeigen, dass ganz wenige Nutzer sehr viel Traffic generieren“, erklärt der Universitätsprofessor. „Man trifft mit diesen Maßnahmen die große Mehrheit der User überhaupt nicht“. Gleichwohl kritisiert Gerpott, dass von der Drosselung der Bandbreite Dienste wie Entertain ausgenommen werden sollen. „Das halte ich für problematisch“, sagt der Medien- und TK-Experte im Gespräch mit DIGITAL INSIDER. [mh]

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8 Kommentare im Forum

  1. AW: Netzneutralität: Medienexperte lobt und kritisiert Telekom Das ist mir ein Professor. Der Sender bezahlt. Mal drüber nachgedacht?
  2. AW: Netzneutralität: Medienexperte lobt und kritisiert Telekom ich gebe dem Professor teilweise recht, der Schritt der Telekom das Volumen zu beschränken ist in meinen Augen falsch und gefährdet die Netzneutralität und hängt Deutschland beim Internet nur noch weiter ab aber es kann nicht sein, dass der Anbieter der ausbaut der Dumme ist und sich andere wie 1&1 ins gemachte Netz setzen und mit Discount Preisen die Kunden bekommen, wer ausbaut muss von seiner Investition auch etwas haben.
  3. AW: Netzneutralität: Medienexperte lobt und kritisiert Telekom Grundstätzlich sehe ich das Problem ähnlich, und ich finde den Weg mit der Drosselung auch prinzipiell richtig. Denn es ist wohl der einzige Weg, der wirklich funktioniren kann. Aber die Parameter "ab 75GB" und "auf 384/64 KBit/s" finde ich zu extrem. Ich würde nämlich von folgendem Übertragungsvolumen ausgehen: Gelegenheitsuser: ~5GB normale Internetnutzer: ~30GB ambitionierte Internetnutzer: ~50GB Poweruser: ~100GB Leecher: >150GB Das heisst 75GB reichen für einen ambitionierten Internetznutzer in ner Singlebude oder ein kinderloses Paar mit normalem Internetnutzungsverhalten. Aber für bei einer WG mit 3-4 Bewohnern oder eine Familie mit zwei Teenagern reicht es niemals. Fair finden würde ich eine Drosselung ab 150GB auf 4 MBit/s. Da würde das volumen dann für drei ambitionierte Internetnutzer oder fünf normale Internetnutzer reichen. Und 4 MBit/s wären immer noch schnell genug das man zumindest Browsergames, Flashseiten, Youtube und Sicherheitsdownloads noch vernünftig nutzen kann.
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