Wien – Die österreichische Medienbehörde Komm Austria will ATV die analogen Sendelizenzen für das Antennenfernsehen entziehen. Grund: Der ATV-Haupteigentümer Herbert Kloiber versucht damit, die Digitalumstellung zu kippen.
Ein diesbezügliches Verfahren soll die Komm Austria laut Angaben der Tageszeitung „Der Standard“ bereits eingeleitet haben. Kloiber versucht wohl, zusätzliche finanzielle Mittel für den defizitären Privatsender herauszuschlagen. Wie der Medienmanager gegenüber dem „Kurier“ bestätigte, wolle er die analogen terrestrischen Frequenzen im Moment nicht zurückgeben.
Dabei pocht Kloiber auf sein vertraglich fixierties Nutzungsrecht. „Was man uns ersatzweise anbietet, nämlich die terrestrische Digitalisierung, hat sich bisher als erfolglose Aktion herausgestellt“, verdeutlichte Kloiber den Grund seiner Vorgehensweise.
Im selben Atemzug bezeichnet Kloiber auch die Übertragungskosten, welche die ORF-Sendetochter für die Einspeisung der Sender in das neue digitale Sendenetz verlangt, als „Fantasiepreise“. Daran würdem auch Subventionen der Medienbehörde nichts ändern, so der ATV-Chef gegenüber dem „Kurier“.
Wie „Der Standard“ weiter unter Berufung auf Experten berichtet, würde die Digitalisierungsblockade wohl nur den Raum Graz treffen, da die anderen Regionen mit ORF-Frequenzen versorgt werden.
Nichts Neues gibt es derweil bei den Verkaufsverhandlungen von ATV, trotz der Ankündigung einer baldigen Klärung (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). So ist also weiterhin nicht ganz klar, ob Herbert Kloiber seinen ATV-Anteil verkaufen oder aber alleiniger Besitzer des österreichischen Privatsenders werden wird. [lf]
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