Der ORF will durch Entlassungen wieder dauerhaft in die schwarzen Zahlen kommen. Der Finanz- und Stellenplan des öffentlich-rechtlichen Senders sieht in den kommenden zwei Jahren die Streichung von bis zu 150 Stellen vor.
Der ORF-Budgetentwurf soll am 16. Dezember bestätigt werden. Für 2011 plant der ORF ein positives Konzern-Ergebnis (EGT) von 300 000 Euro. Ursprünglich hatte der Sender für 2011 ohne Maßnahmen mit einem Minus von 25 Millionen Euro gerechnet. Nach Verlusten im Jahre 2009 hat sich der ORF in diesem Jahr wieder in die schwarzen Zahlen gekämpft. Dafür war vor allem die Erholung des Werbemarktes verantwortlich.
Zu den Einsparmaßnahmen gehört laut einem Bericht der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ vom Donnerstag außerdem, dass Resturlaubstage konsequent abgebaut werden sollen. Zusätzlich bietet der ORF seit November ein neues Altersteilzeitmodell an. Damit sollen frühzeitige Austritte weiter forciert werden. Die Personalkosten 2011 sinken gegenüber der Vorschau 2010 um 600 000 Euro oder 0,2 Prozent auf 338,5 Millionen. Gegenüber 2009 entspricht das einem Rückgang um 9,8 Prozent. Erst gestern hatte der Betriebsrat gegen weitere Sparrunden protestiert (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Bei den Programmen soll aber offenbar nicht gespart werden. Das vorliegende Budget ermöglicht laut dem „Standard“ drei neue österreichische Sendungsformate für ORF 1: eine Doku-Soap-Reihe, ein Magazinformat für junge Zuschauer und eine wöchentliche Diskussionssendung auf ORF 1. Die Landesstudios sollen insgesamt 18 neue Sendeplätze für Kulturdokumentationen aus den Bundesländern bekommen. Im Show-Bereich sollen die ORF-Produktionen „Dancing Stars“ und „Kaiserfestspiele“ weitergeführt werden.
Insgesamt bekommt der ORF knapp 780 Millionen Euro jährlich anRundfunkgebühren. Der Nettoanteil des ORF an dieser Summe beträgt 64,5Prozent, Bund und Länder bekommen je 125 Millionen Euro. [mw]
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