ORF-Stiftungsrat bestätigt geplante Gebührenerhöhung

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Gebührenerhöhung des ORF ist vom Stiftungsrat durchgewunken worden. Damit steigt der Rundfunkbeitrag ab Juni 2012 um 7 Prozent. Dem Programm des ORF sollen dann 1 Euro pro Monat und Haushalt zugute kommen.

Die Gebührenanpassung wurde während der Sitzung des Stiftungsrates am Donnerstag mit 27 Pro- und drei Gegenstimmen genehmigt, teilte der ORF am Freitag mit. Um das Programmangebot des ORF weiter aufrechtzuerhalten, sei eine „teilweise Abgeltung der Inflation nötig“, erklärte der Generaldirektor der Sendeanstalt, Alexander Wrabetz. Vor allem der gestiegene Wettbewerb, die Kostensteigerungen bei Sport- und Filmlizenzen und die anstehende Fußball-WM sowie Olympia 2012 seien für die Erhöhung verantwortlich. „Die Beschlüsse schaffen die Basis für eine nachhaltige Weiterentwicklung der umfassenden Programmleistungen des ORF mit einem Rekordvolumen an österreichischen Produktionen im kommenden Jahr“, so Wrabetz.
 
Gleichzeit wies er darauf hin, dass der ORF auch in Zukunft verschärftsparen müsse, um Personal- und Sachkosten weiter zu senken. DerPersonalaufwand soll 2012 mit 343,9 Millionen Euro angesetzt werden,2010 hatte der Ist-Personalaufwand noch 346 Millionen Euro betragen. DerMitarbeiterstand des ständig im ORF beschäftigten Personals wird sichvon 3229 (Ist 2010) auf 3188 im Jahr 2012 reduzieren. Die derInflationsrate angepasste Gebühr soll „ausschließlich in dasORF-Programm“ fließen, kündigte Wrabetz an.
 
Trotz des Sparprogramms seit der letzten Gebührenerhöhung habe der Anbieter sein Leistungsspektrum weiter ausbauen können, unter anderem mit den HD-Ablegern von ORF 1 und ORF 2, dem Start der TVthek und dem Launch der neuen Spartensender ORF 3 Kultur und Information und ORF Sport+. Außerdem habe der Sender verstärkt in Eigenproduktionen und in die Filmwirtschaft investiert, das Korrespondentennetzes ausgebaut und mehr barrierefreie Angebote im Programm platziert.

Die Gebührenerhöhung ist die niedrigste seit 30 Jahren und deckt erstmals einen Berechnungszeitraum von neun Jahren ab (2008 bis 2016). Der den ORF-Programmen netto zugutekommende Anteil der Rundfunkgebühren steigt mit der geplanten Anpassung um 1,01 Euro von 14,44 Euro auf 15,45 Euro pro Monat und Haushalt. 67 Prozent sollen davon dem ORF zukommen, ein Drittel gehe an Bund und Länder. Für den Empfang der ORF-Sender zahlen die Österreicher zukünftig 51 Cent pro Tag, drei Cent mehr als bisher.
 
Für 2012 plane der ORF 10 500 Stunden an Eigenproduktionen – unter anderem sieben TV-Serien mit 63 Folgen, 50 ORF-Filmen, 74 Koproduktionen, 50 Großdokumentationen, 172 Dokumentationen aus den Landesstudios und 3640 täglich regionale Informationssendungen. Der neue Spartensender ORF Sport+ soll während der Olympische Spiele von Randsportarten berichten, während ORF 3 Kultur und Information im kommenden Jahr Schwerpunkte zum „Zweiten Weltkrieg aus privater Sicht“ und zum Mittelalter senden werde. Der ORF-Sport widmet sich vor allem Sport-Großproduktionen wie den Olympischen Sommerspielen in London, der Fußball-EM in Polen und der Ukraine und zahlreichen Skiwettbewerben. Darüber hinaus soll die Barrierefreiheit des Senders erhöht werden.
 
Der ORF plane im Geschäftsjahr 2012 einen Gesamtumsatz in Höhe von 924,6 Millionen Euro. Davon sollen sollen auf Programmentgelte 595,9 Millionen Euro fallen, die Werbeerlöse werden im Finanzplan 2012 mit 218,1 Millionen Euro veranschlagt, die sonstigen Umsatzerlöse mit 110,6 Millionen Euro. [rh]

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