Die neue Satellitenplattform Entavio des Luxemburger Betreibers SES Astra wird planmäßig am 1. September 2007 den kommerziellen Marktstart in Deutschland beginnen können.
Die ersten Senderpakete soll der Bezahlsender Premiere über Entavio ausstrahlen. Als erster Ankerkunde hatte Premiere im April einen Vertrag mit Entavio abgeschlossen. Weitere TV-Sender und Vermarktungspakete sollen auf der Entavio-Plattform folgen. Entavio will das neue Angebot Ende August zur Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin vorstellen.
TV-Sender der U.S.-amerikanischen Turner-Gruppe wurden bereits in den vergangenen Wochen als Teil des auf Entavio ab Herbst 2007 geplanten Bouquets Premiere Star genannt. Die Verhandlungen mit weiteren Sendern liefen jedoch noch, hieß es in München am vergangenen Freitag.
„Mit allen für Entavio genutzten Digitalreceivern, die auf der Funkausstellung 2007 in Berlin erstmalig einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden, wird auch künftig Free- und Pay-TV gleichermaßen möglich sein“, sagt ein Entavio-Sprecher.
Bislang prüft das Bundeskartellamt in Bonn letzte technische Spezifikationen der neuen Satellitenplattform. Grundsätzlich scheint man aber die Kompromissbereitschaft der Plattformbetreiber in technischen Fragen zu honorieren: „Grundsätzlich hat uns das Kartellamt klar signalisiert, dass die Untersuchungen den Marktstart von Entavio als Zugang für Pay-TV nicht aufhalten“, äußert der Entavio-Sprecher gegenüber DF.
Ein abschließendes Statement des Bundeskartellamtes wird in Kürze erwartet. Grundsätzliche Vorbehalte der Wettbewerbshüter erwarten Insider nach zähem Ringen der letzten Monate um technische Details nun nicht mehr. „Wir arbeiten sehr eng mit dem Kartellamt zusammen und sind zuversichtlich, alle Bedenken ausräumen zu können“, zeigt sich der Unternehmenssprecher optimistisch.
Rund 80 Receiver-Hersteller hätten in den vergangenen Wochen und Monaten die Spezifikationen für die Geräte zum Bau von Entavio-geeigneten Digitalreceiver abgerufen. Mit zahlreichen Fernsehsendern sei die Astra-Tochterfirma derzeit in guten Gesprächen, deren bestehende und zum Teil auch neue Programme auf die Entavio-Plattform zu überführen, heißt es aus Unterföring gegenüber DF.
Bereits auf der IFA-Preview in München und Hamburg will Entavio nun die neue Plattform der Presse vorstellen und einen ersten Einblick in die Marketingkampagne geben. [fp]
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