Bonn – Die Prüfung der Premiere/Arena-Vertriebskooperation durch das Kartellamt dauert länger als von den beiden Programmveranstaltern erwartet. Ursprünglich wollte man diese Woche das Angebot bereits wieder vertreiben.
Wie eine Kartellamtssprecherin am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur „Reuters“ erklärte, werde sich die Prüfung der Verträge noch einige Wochen hinziehen.
Damit müssen die beiden Sendehäuser weiterhin Geduld zeigen. Die nichtexklusive Vertriebsvereinbarung ist für beide Unternehmen sehr wichtig. Premiere hofft, zu alter Kunden- und Erlösstärke zurückzukehren (DIGITAL FERNSEHEN berichtete) und macht seine Geschäftsprognose für dieses Jahr von der Entscheidung der Kartellwächter abhängig.
Arena hingegen musste in den vergangenen sechs Monaten
eine deutliche Verlangsamung des Wachstums hinnehmen, und versucht nun über Premiere an mehr Kunden zu kommen. Derzeit dürfte die Zahl kaum über 1,1 Millionen liegen, wobei man den Eine-Millionsten-Kunden bereits Anfang Dezember 2006 begrüßt hat. So erzielt Arena seid Bestehen jedes Quartal ein stark negatives Ergebnis, was sich in der Bilanz des Mutterkonzerns, dem Kabelunternehmen Unitymedia, deutlich bemerkbar macht ( DF berichtete).
Trotz aller Animositäten – Arena hatte Premiere im Poker um die Bundesligarechte ausgestochen – haben sich beide Kontrahenten Anfang Februar entschieden, gemeinsame Sache zu machen. So konnte Premiere seinen Satellitenkunden den Bundesligasender Arena anbieten, dafür erhielt Unitymedia das Recht, Premiere in seine Kabelnetze einzuspeisen und in diesem Bereich die Kundenkontakte zu übernehmen. Außerdem bekam Arena eine Beteiligung an Premiere. DF berichtete, musste diese Vereinbarung im April jedoch auf Eis gelegt werden, weil das Bundeskartellamt eine Untersuchung eingeleitet hat. [lf]
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